Themen wie das Flüchtlingslager Moria würden durchaus von den Besuchern angesprochen, die schon besser deutsch können. Auch die persönliche Fluchtgeschichte könne mitunter thematisiert werden. „Aber das Hauptanliegen im Begegnungscafé ist es, gemeinsam die Sprache zu erlernen, und die Besucher sollen sich auch im vertrauten Miteinander etwas entspannen können“, sagt Karjalainen.
Im Gespräch mit den Besuchern, die von vier ehrenamtlichen Helfern betreut werden, zeigt sich, dass dieses Konzept offenbar aufgeht. Die Menschen kommen aus Indien, Afghanistan, Pakistan, dem Irak, Nigeria oder aus Syrien, finden aber – mitunter auch durch die Hilfe anderer Besucher beim Dolmetschen – eine gemeinsame Verständigungsbasis. „Wir haben eine Menge Freunde hier“, sagt eine Frau auf die Frage, warum sie regelmäßig ins Begegnungscafé kommt.
Coronabedingt ist die Teilnehmerzahl derzeit auf 15 Personen beschränkt. Aber als der Treff Mitte März im Zuge der Corona-Zwangspause schließen musste, hätten die Besucher ihn doch vermisst, sagt Karjalainen. Das Begegnungscafé findet dienstags von 9 bis 11.30 Uhr im Jugendcafé, Hinterdorfstraße 39, statt.