Weil am Rhein Genießbare Lebensmittel retten und für weniger Müll sorgen

sas
Der „Food- Fairteiler“ steht an der Ecke Blauenstraße/Schusterinsel in Friedlingen. Foto: Saskia Scherer

Foodsharing-Verteiler steht nun in Friedlingen / Jeder kann Produkte abgeben oder abholen / Rechtlich geregelt

Weil am Rhein -  In Friedlingen an der Ecke Blauenstraße/Schusterinsel gibt es neuerdings einen Foodsharing-Verteiler. Dort werden abgelaufene, aber noch gute Lebensmittel bereitgestellt. Jeder kann sich etwas mitnehmen oder Lebensmittel zum Teilen ablegen, teilt Quartiersmanagerin Sonia Bekhoucha-Held mit.

Teil des Foodsharing-Netzwerks

Der „Fairteiler“ ist offiziell im Foodsharing-Netzwerk und wurde von der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft finanziert, auf deren Grundstück er auch steht.

„Die Grundidee des Foodsharing-Netzwerks lautet, Lebensmittel, die von Geschäften oder Gastronomien weggeschmissen werden, zu retten und zur Verfügung zu stellen“, erklärt die Quartiersmanagerin. Wie im bundesweiten Foodsharing-Netzwerk üblich könne also jedes Geschäft, jeder Supermarkt oder jedes Restaurant abgelaufene Lebensmittel „retten“ und in den Verteiler stellen.

Das müssten die Verantwortlichen nicht einmal persönlich machen, denn dafür gibt es laut Bekhoucha-Held sogenannte Food-Retter. Das sind Privatpersonen, die Lebensmittel abholen und in den Verteiler stellen. „Zwei Interessierte haben sich schon bei mir gemeldet, eine hat auch bereits Erfahrung“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Vorteil auch für Läden

Vermutlich werde zunächst etwas „Grundarbeit“ vonnöten sein, also dass die Food-Retter in Geschäfte gehen und das Konzept erklären. „Für die Läden gibt es zudem den Vorteil, dass sie weniger Müll haben.“ Zudem genüge eine Anmeldung per E-Mail, dass die Läden ins Foodsharing-Netzwerk aufgenommen werden wollen.

Auch die rechtliche Seite ist geklärt: „Die Verantwortung für die Geschäfte entfällt, sie haften nicht, falls jemand durch den Verzehr von abgelaufenen Lebensmitteln krank wird“, erklärt die Quartiersmanagerin.

Prinzipiell kann jeder einfach Lebensmittel in den Verteiler stellen oder sich dort bedienen. „Bis jetzt liegen immer ein, zwei Sachen drin, die dann auch schnell wieder weg sind“, hat Bekhoucha-Held beobachtet. „Das ist ja auch gut.“ Hintergrund der Idee ist unter anderem, dass generell viele Lebensmittel weggeschmissen werden und es in ganz Weil am Rhein noch keinen solchen Verteiler gab.  

Food-Retter gesucht

Wer offiziell mitmachen will, kann sich bei Quartiersmanagerin Sonia Bekhoucha-Held melden unter Tel. 0151/185400037 – oder einfach Lebensmittel in den Verteiler stellen. Auch Privatpersonen, die Food-Retter werden wollen, sind willkommen.

Foodsharing ist eine im Jahr 2012 entstandene Initiative gegen die Lebensmittelverschwendung und „rettet“ Lebensmittel, die ansonsten weggeworfen würden. Mehr als 200 000 registrierte Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie 25 000 Freiwillige, sogenannte Foodsaver, machen die Initiative laut eigenen Angaben mittlerweile zu einer internationalen Bewegung.

Es kooperieren über 3000 Betriebe. Täglich finden etwa 1000 Abholungen statt.

Infos: www.foodsharing.de

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