Weil am Rhein Geöffnet

Weiler Zeitung
Der Fotograf und seine Werke: Joachim Stockert bei der Vernissage seiner Ausstellung „run dry run“. Foto: Adrian Steineck Foto: Weiler Zeitung

Dass ein Hitzesommer auch inspirierend sein kann, das beweist derzeit eine

Dass ein Hitzesommer auch inspirierend sein kann, das beweist derzeit eine Ausstellung mit Bildern von Joachim Stockert von der Fotografischen Gesellschaft Dreiland. Den Anstoß für die in Schwarzweiß abgelichteten Stillleben vertrockneter Pflanzen lieferte dem Kunstpädagogen und früheren Lehrer der „Jahrhundertsommer“ des Jahres 2003.

Die Ausstellung „run dry run“ ist samstags und sonntags im Atelier 5, Am Kesselhaus 13, in Friedlingen zu sehen. Nähere Informationen und Terminvereinbarungen per E-Mail an joachim.stockert@me.com. Die Nacht der offenen Ateliers findet am 7. Juni ab 21 Uhr statt.

Von Adrian Steineck

Weil am Rhein. Allerdings handele es sich bei den Fotografien nur auf den ersten Blick um botanisch-wissenschaftliche Aufnahmen, wie sie der deutsche Fotograf Karl Blossfeldt in den 1920er-Jahren gemacht hat, erklärte Stockert bei der Eröffnung seiner Ausstellung „run dry run“ im Kulturzentrum Kesselhaus. Mehr als die exakte Bezeichnung der abgebildeten Pflanzen habe ihn deren mitunter surreale Wirkung interessiert.

Um diese zu erzielen, hat Stockert seine Motive in einem sogenannten Lichtzelt, das mit Leinwand und Bettlaken abgedunkelt war, vor weißem Hintergrund fotografiert. Diese Vorgehensweise sorgte für indirektes Licht und damit dafür, dass alle abgelichteten Objekte keinen Schatten werfen. Einblicke in diesen Entstehungsprozess wird Stockert bei der Nacht der offenen Ateliers am 7. Juni geben.

Die etwa 60 im Kesselhaus gezeigten Fotografien erinnern in ihrer Ästhetik denn auch eher an japanische Schriftzeichen oder an Zeichnungen denn an vertrocknete Pflanzen. Mitunter scheint Stockert regelrechte kleine Geschichten zu erzählen, wenn etwa eine Rosskastanie ihre „Kiefer“ drohend vor einer anderen Pflanze aufsperrt.

Mit Interpretationen hält sich Stockert zurück. Aber er sei sich „leider sicher“, dass es gerade mit Blick auf den Hitzesommer des vergangenen Jahres in Zukunft noch weitere Gelegenheiten für ähnliche Bilderserien gebe. Den Titel der Ausstellung habe er als Wortspiel konzipiert, verriet Stockert den gut 50 Besuchern noch. „Run dry run“ könne sowohl als „run dry“ (austrocknen) oder als „dry run“, also Trocken- oder Übungsdurchgang, gelesen werden.

Nur eine Auswahl

Die im Kesselhaus gezeigten Aufnahmen stellen lediglich eine Auswahl seiner Fotografien dar, betonte der frühere Lehrer. Mehr zu sehen ist in einem Bildband, der beim Besuch der Ausstellung bestellt werden kann und nach deren Abschluss am 30. Juni an die Interessenten verschickt wird.

Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Christian Rabe am Fagott, der sein Instrument mal wie ein Nebelhorn klingen ließ und ihm dann wieder regelrecht trillernde Laute entlockte. Es handelt sich um die erste Einzelausstellung im Atelier 5 des Kulturzentrums Kesselhaus, das seit einem Jahr von der fotografischen Gesellschaft Dreiland bespielt wird, sagte deren Vorsitzender Walter Taeschner.

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