Weil am Rhein Geschichte greifbar

Weiler Zeitung
In die Geschichte eingetaucht und kurzzeitig in Markgräfler Tracht gekleidet: Olivia und Maximilian Artemenko. Fotos: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Museumstag: Familientag im Museum am Lindenplatz und im Landwirtschaftsmuseum

Jung und Alt sind gestern in das Museum am Lindenplatz und das Landwirtschaftsmuseum gegangen, um hier in die Geschichte einzutauchen. Im Rahmen des internationalen Museumstags fand ein Familientag statt.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. „Ich möchte etwas für die Schule lernen“, blickte der achtjährige Maximilian am Nachmittag auf alte Maschinen wie eine Weinpresse, ein Kartoffelroder, eine Mähmaschine oder auch eine historische Waschmaschine. Nicht nur wegen der kühleren Temperaturen und des leichten Regens hat er den Weg ins Museum gefunden, erzählt seine Mutter Olivia Artemenko. „Wir gehen gerne ins Museum, doch es muss etwas Interaktives geboten werden.“

Im Landwirtschaftsmuseum kann beispielsweise auf Knöpfe gedrückt werden, um den Balkenmäher zu starten. Nur einige Meter entfernt, im Museum am Lindenplatz, gibt es unter anderem eine Hörstation, in der Historisches mit digitaler Technik erlebbar wird. Doch Museumskuratorin Barbara Brutscher weiß, dass damit auch höhere Kosten für die Verwirklichung einhergehen. Statt dieses CD-Players mit Kopfhörer werden bei der nächsten Ausstellung mobile Handhörer eingesetzt. Ein Kurz-Distanzbeamer wurde schon für die aktuelle Ausstellung „Hohaltingas’ Herben – 1250 Jahre Haltingen“ angeschafft, um im Keller bewegte Bilder aus dem Jahr 1940 über die Zerstörung Haltingens zeigen zu können.

Daher passt laut Brutscher das Motto des diesjährigen Museumstags auch gut, „Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher“. Neben der verstärkten interaktiven Vermittlung geht es also auch darum, mehr junge Besucher ins Museum zu locken. So sind Ralf Brammann und sein neunjähriger Sohn Marc zwar nach eigenem Bekunden keine klassischen Museumsgänger, doch auch sie besuchten gestern das Museum am Lindenplatz. „Es interessiert ihn sehr, was früher war“, gibt der Vater die Einschätzung seines Sohnes wieder, der derweil schon die Ausstellung erkundet. „Wenn ein Familientag stattfindet, lockt das vielleicht mehr Menschen, einmal hinzugehen“, ist Brammann klar für einen Museumstag.

Schulen und Kindergärten in Weil am Rhein haben von der Stadt direkt den Werbe-Flyer für den Familientag erhalten. Denn nicht nur die historischen Ausstellungsexponate wie ein Haltinger Feuerwehreimer aus dem Jahr 1766 oder der deutlich ältere Original-Mammutzahn wurden präsentiert, sondern es gab auch reichlich Mitmachangebote. Die Kinder konnten Runenschrift erlernen und ihre Namen mit Kartoffeldruck auf Stofftaschen drucken lassen, alamannischen Schmuck basteln oder auch am Museumsquiz teilnehmen – alles mit Unterstützung der Museumspädagogin Heidi Hajosch im Museum am Lindenplatz. Das Landwirtschaftsmuseum bot zudem eine Melkstation, Basteln und Malen an. Hier waren Nelli Zimmer und Sarah Klein im Einsatz, Kuratorin Simone Kern hatte zuvor das Programm auf die Beine gestellt.

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