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Historie: Ausstellung „Weil Welt Weit“ im Museum am Lindenplatz eröffnet / Aktiver Museumskreis

Eine Cranz-Schardin-Kamera als besonderes Exponat, elf weit über die Stadtgrenze hinaus agierende Unternehmen und „ein Patchworkraum“ mit vielen Weilern: „Eine fabelhafte Ausstellung“ wurde von Oberbürgermeister Wolfgang Dietz gestern im Museum am Lindenplatz eröffnet. Der Titel „Weil Welt Weit“ ist dabei Programm.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Der Bundesliga-Trainer Christian Streich ist in Weil am Rhein geboren, der Wettermann Jörg Kachelmann in der Grenzstadt aufgewachsen und Christian Buck, bis 2018 Botschafter in Libyen, darf als bekannte Weiler Persönlichkeit nicht fehlen. Doch auch Rosmarie Hager hat es mit einem besonderen Stuhl aus ihrem Heimatort Chiavari, wohin sie 1965 ausgewandert ist, und ihren 70 Jahre alten Rollschuhen in die Ausstellung geschafft. Gemeinsam mit der noch in Weil wohnenden Gerda Böhler betrachteten die beiden Gründungsmitglieder des heimischen Rollsportvereins den Raum, der den früheren und bekannten Weilern gewidmet ist. „Die Menschen hinterlassen Spuren“, erklärte Ausstellungs-Kuratorin Barbara Brutscher die Intention für den „Patchworkraum“, in dem auch der Fotograf Rolf Frei und der Kieswerk-Künstler Volker Scheurer oder auch die Cats-Darstellerin Barbara Wäldele Beachtung finden.

Nicht nur die Menschen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, sondern auch Unternehmen. Nicht fehlen darf dabei Vitra, doch auch Humantechnik, Stäubli, Conductix Wampfler oder auch Goufrais zeugen davon, dass Weiler Produkte und Dienstleistungen nicht auf die südwestlichste Ecke der Republik begrenzt sind, was OB Dietz in seiner Eröffnungsrede besonders hervorhob, denn Know-how aus der Grenzstadt gebe es weltweit, beispielsweise in Form von kleinen Teilen im Airbus.

Neben der eigentlichen Ausstellung stand gestern das Wirken des Museumskreises mit dem Vorsitzenden Karl Abing an der Spitze und der Kuratorin Brutscher im Mittelpunkt. „Wir Weiler können berechtigterweise stolz sein“, lobte Dietz.

Schon direkt nach der Eröffnung der vorherigen Ausstellung hatten sich die Museumskreis-Mitglieder und Brutscher mit dem neuen Thema befasst. „Wir wollten etwas Positives darstellen“, erklärte die Kuratorin. Die Themen Weiler Partnerstädte, grenzüberschreitende Tram-Linie und auch weltweit vertriebener Wein flossen letztlich in die Ausstellung ebenfalls mit ein. Gleiches gilt für das ISL, das deutsch-französische Forschungsinstitut in Saint-Louis, an dem viele deutsche Forscher tätig waren, die in Weil ihre Spuren hinterließen. Besonderes Exponat ist bei den entsprechenden Erläuterungen im Museum eine Cranz-Schardin-Kamera. Brutscher: „Da beneidet uns jedes Museum.“

Insgesamt drei Monate lang hat der Aufbau der gesamten Ausstellung gedauert. Immer wieder wird auf jedes Detail geachtet, erklärte Gründungsmitglied Siegrid Schulte gestern im Städtepartnerschafts-Raum. Letztlich komme man dann gemeinsam zu einer Entscheidung. „Der Museumskreis ist etwas Besonderes“, freut sie sich nun über das Ergebnis. Dank einiger neuer Mitglieder sei neues handwerkliches Geschick dabei. Auch neue Monitore wurden eigens zur Ausstellung angeschafft.

Einen groben Abriss der vielen Tätigkeiten hatte der Museumskreisvorsitzende Abing in seiner Eröffnungsrede geliefert, wobei die Bandbreite von der Erforschung der Historie bis zum Aufbau reiche. „Zwischendurch kriechen wir auch auf dem Boden herum,“ schilderte er mit einem Augenzwinkern. „Es hat aber wieder geklappt.“ Geboten werde nun eine vielfältige Ausstellung mit verschiedenen Aspekten zu Weil am Rhein.

Das städtische Museum und der Verein „Museumskreis“ erarbeiten jährlich zwei Sonderausstellungen, die sich mit lokal-geschichtlichen Themen genauso befassen, wie mit allgemeinen Fragen aus dem Alltagsleben und mit Themen unserer unmittelbaren Umwelt. Die Ausstellung „Weil Welt Weit. Spuren in der ganzen Welt“ setzt den Fokus auf die Weltoffenheit der Bevölkerung und die Öffnung in die Welt, die sich im Laufe der Zeit regelmäßig wandelte und heute vielfältiger denn je ist.

Das Museum am Lindenplatz in Alt-Weil ist samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Infos und Anmeldungen unter Tel. 07621/ 792219, E-Mail: b.brutscher@weil-am-rhein.de.

Der Museumskreis trifft sich jeden Donnerstag ab 19 Uhr im Museum. Erster Vorsitzender ist Karl Abing, zweite Vorsitzende Kerstin Klein und Ehrenvorsitzender Heinz Obrecht.

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