Weil am Rhein Große Probleme bei der Lebensmittelversorgung

Weiler Zeitung
Die Solarkocher im kenianischen Dorf Msumarini sind im Dauereinsatz. Foto: Saskia Scherer Foto: Weiler Zeitung

Engagement: Die Weilerin Andrea Wikmann berichtet von dem kenianischen Dorf Msumarini

Weil am Rhein (sas). Die Corona-Krise hat Kenia und damit auch das Dorf Msumarini, in dem sich die Weilerin Andrea Wikmann seit vielen Jahren engagiert und Hilfe zur Selbsthilfe leistet, weiterhin im Griff. Seit Mitte März sind die Grenzen geschlossen, eineinhalb Wochen später folgte der Lockdown (wir berichteten). „Dieser wurde nun bereits mehrfach um jeweils 21 Tage verlängert“, berichtet sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Am Samstag wolle der Präsident wieder zum Volk sprechen. „Wir hoffen, dass der Lockdown dann zumindest teilweise aufgehoben wird. Sollte er nochmals verlängert werden, bricht das Chaos aus“, befürchtet Wikmann.

„Wir können uns ja in Deutschland frei bewegen, die Menschen dort dürfen das nur innerhalb ihres Distrikts. Dadurch wird der Bewegungsradius extrem eingeschränkt“, weiß sie. Das sorge auch für große Probleme in der Lebensmittelversorgung. „Die wenigsten Menschen dort werden am Coronavirus sterben, sondern durch Hunger und Armut.“ Es gebe auch nur wenige offizielle Coronafälle. „Allerdings kann natürlich nicht wie bei uns getestet werden, die medizinischen Möglichkeiten fehlen einfach.“

Sie steht via Whatsapp und E-Mail in Kontakt mit Menschen in Msumarini. „Ich erhalte jeden Tag einen Bericht.“ Die Sofortmaßnahmen, wie dass Felder gerodet wurden um Spinat anzupflanzen, hätten sich bewährt. „Auch Bananen und Papayas sind reif. Aber damit können wir nicht alle Bewohner bedienen.“ Die Selbstversorgung, die bei dem Hilfsprojekt ohnehin eine große Rolle spielt, habe in Zeiten der Krise oberste Priorität. „Es werden vor allem Familien besucht, die ganz schlimm dran sind, um ihnen zu zeigen, wie sie sich auf kleinstem Raum selbst versorgen können“, erklärt Wikmann.

Das alles sei nur mit dem Umweltcenter realisierbar. Den Menschen soll dort generell ein sorgsamer Umgang mit der Umwelt und den vorhandenen Ressourcen vermittelt werden. „Die Solarkocher sind im Dauereinsatz“, berichtet die Weilerin. Mit Solartrocknern könne vielleicht dafür gesorgt werden, dass auch Vorratshaltung möglich ist. „Wir arbeiten ganz gezielt darauf hin, in dem Bereich weiter wirken zu können.“

Sich selbst versorgen

Hilfe zur Selbsthilfe lautet das Motto ihres Projekts. „Die Maßnahmen müssen sich selbst tragen und das taten sie bisher auch. Nur werden dort jetzt ja keine Einnahmen mehr generiert.“ Nur noch an einen Mitarbeiterstab von fünf Personen, quasi die leitenden Angestellten, kann das volle Gehalt bezahlt werden. „Sie schauen, dass es läuft und arbeiten auf den Tag X hin, an dem es Lockerungen gibt.“ Den restlichen Mitarbeitern wird Kost und Logis gestellt, für ein Gehalt würden die Mittel aber nicht mehr ausreichen.

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