Weil am Rhein Großes Vermögen im Kreis

Weiler Zeitung
Im Landkreis Lörrach beträgt das Geldvermögen je Einwohner 67 700 Euro, in Weil 64 100 Euro. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Finanzen: Deka-Regio-Barometer vorgestellt / 64 100 Euro pro Weiler

Im Landkreis Lörrach beträgt das Geldvermögen je Einwohner 67 700 Euro. In Weil am Rhein sind es 64 100 Euro. Vertreter der Sparkasse Markgräflerland und Deka-Volkswirtin Gabriele Widmann haben diese Ergebnisse des Deka-Regio-Barometers jetzt vorgestellt.

Von Christoph Schennen

Weil am Rhein. Die Deka-Bank hat bundesweit Daten zusammengetragen, aufgrund derer sie eine Vorhersage über die Finanzsituation der Bürger in der Regio gemacht hat. Zu ihnen zählen Einkommens- und Verbrauchsstichproben, Mikrozensus, Steuerstatistiken, KfZ-Bestandslisten, Befragungen der Bürger durch externe Dienstleister und Sondereffekte wie zum Beispiel die Grenzlage.

Laut Deutscher Bundesbank und Deka-Bank besitzen die Deutschen 6,3 Billionen Euro. 40 Prozent des Finanzvermögens privater Haushalte bestehen aus niedrigverzinsten Bargeld- und Sichteinlagen (27 Prozent) und sonstigen Bankeinlagen (13 Prozent). Die Deutschen verlieren dadurch auf Jahressicht rund 37 Milliarden Euro, hieß es. Und es gelte: Weil die Inflationsrate deutlich höher ist als die kurzfristigen Zinsen gibt es im Landkreis Lörrach eine Kaufkraftverlust von 529 Euro pro Jahr.

Lage im Landkreis

Der Landkreis steht im bundesweiten Ranking auf Platz 24. Der Bundesschnitt liegt bei 51 800 Euro Geldvermögen je Einwohner, im Land bei 63 200 Euro. Innerhalb von Baden-Württemberg befindet sich der Kreis Lörrach auf Platz 8. Unter Geldvermögen sind Bargeld, Einlagen, Wertpapiere (Immobilienfonds und Aktienmischfonds) und Ansprüche gegenüber Versicherungen gemeint. Binzen liegt vorne Spitzenreiter bei den Kommunen ist die Gemeinde Binzen, wo jeder Einwohner 88 800 Euro auf der hohen Kante liegen hat. Ähnlich hohe Geldvermögen haben auch Eimeldingen, Rümmingen und Auggen. Der Wert für Weil am Rhein liegt bei 64 100 Euro.

Widmann und Ulrich Feuerstein, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Markgräflerland, weisen daraufhin, dass der Anteil der extrem niedrig verzinsten Einlagen am gesamten Geldvermögen im Geschäftsgebiet der Sparkasse Markgräflerland bei 52 Prozent liegt.

Bürger sind vorsichtig

„Ich wünsche mir mehr Risikofreude beim Sparen“, sagt Widmann. „Es ist traurig, dass die Bürger so vorsichtig sind bei Geldanlagen.“ Sie fordert die Bürger dazu auf, „das Geld nicht auf dem Girokonto verrotten zu lassen“. Die hohe Akzeptanz zu Bargeld und Sichteinlagen spiegele das hohe Sicherheitsbedürfnis der Sparer und der Vorliebe für liquide Anlage wieder, meinen die Finanzexperten.

Es gibt aber auch Bürger, die anders denken und in Wertpapiere investieren. Der Wertpapierindex, der die durchschnittliche Neigung der Bevölkerung eines Gebiets, Wertpapiere zu kaufen, angibt, liegt bei der Sparkasse Markgräflerland bei 111 Punkten und damit über den Werten für Deutschland (100 Punkte) oder Lörrach (106,9 Punkte). Trotzdem gebe es hier noch Nachholbedarf bei den Wertpapieranlagen. Die Sparkasse investiert selbst zehn bis 20 Prozent ihres Geldes in Wertpapieren und profitiert vom Wertpapierhandel der Kunden, was auch hilft, Negativzinsen nicht an sie weitergeben zu müssen, hieß es.

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