Weil am Rhein Günstigere Fassade für Rathaus-Anbau

Marco Fraune

Hochwertige Metallelemente statt Textilbeton 

Weil am Rhein - Hochwertige Metallelemente zieren künftig die Fassade des Rathaus-Anbaus. Der Grund für die Änderung des Fassadensystems sind die Kosten, die hier ansonsten aus dem Ruder gelaufen wären. Holz ist aus einem anderen Grund aus dem Rennen.

Das Projekt Rathauserweiterungsbau hat zu Beginn angesichts von Millionen-Mehrkosten für Negativschlagzeilen gesorgt. Mehr als fünf Millionen Euro hatte der Gemeinderat im Mai 2019 zusätzlich für die Baufreigabe mit zwei Fäusten in der Tasche bewilligt, womit dann rund 21,75 Millionen Euro an Kosten für das Bauprojekt standen. Und zuletzt beschäftigte sich der Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung erneut mit dem Anbau, wobei es hier um die Veränderung einer Entwurfsplanung ging. So sah diese ursprünglich für die geschlossenen Fassadenflächen eine Bekleidung aus Textilbeton (faserarmierten Architekturbeton) vor. Doch: „Die Ergebnisse der Untersuchung eines hinzugezogenen Fassadenarchitekten haben eine erhebliche Kostenüberschreitung ausgewiesen“, erklärt die Stadt gegenüber unserer Zeitung.

Nah an Betonfassade

Die beauftragten Architekten Blocher Partners wurden von der Stadt daher aufgefordert, Alternativen zu entwickeln. Für die nun gewählte Bekleidung mit hochwertigen Metallelementen sprechen verschiedene Gründe. So sei die gestalterische Wirkung sehr nahe an dem Erscheinungsbild der ursprünglich geplanten Betonfassade, heißt es. Ebenfalls wichtig: Die zu erwartenden Ausgaben liegen – vor Submission – im Rahmen der Kostenberechnung. Hinzu kommen noch wirtschaftliche Wartungskosten. Sollte einmal ein Austausch einzelner Elemente erforderlich sein, wird mit einem angemessenen Aufwand kalkuliert.

Ansonsten zu teuer

Mit deutlich höheren Kosten hätte die ursprünglich vorgesehene Fassade zu Buche geschlagen. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe. So gibt es laut dem Amt für Gebäudemanagement nur drei bis fünf Anbieter in Deutschland und dem benachbarten Ausland, die über die erforderliche Technologie verfügen. „Der Preiswettbewerb ist dadurch erheblich eingeschränkt.“

Hinzu komme die aktuelle Auslastung der Hersteller – und die monopolartige Marktsituation wirke sich zusätzlich preistreibend aus. Ebenfalls ein Kriterium, das zum Wechsel des Fassadenstoffes geführt hat, sind die bei Textilbetonelementen hohen Wartungskosten. So sei eine regelmäßige Hydrophobierung notwendig. Gemeint ist damit eine vorbeugende Maßnahme zum Schutz der Fassade, also eine Art Imprägnierung. Muss ein Element außerdem ausgetauscht werden, ist der Aufwand hoch. Denn: Alle darüber liegenden Elemente gilt es dann zu demontieren.

Holzfassade passt nicht

Ebenfalls ausgeschieden ist eine Holzfassade. „Eine Variante mit Holzbekleidung wurde verworfen, da Holz der Urbanität im städtischen Umfeld des Rathauses nicht gerecht wird“, heißt es. Zudem seien die geschlossenen Flächen der Hauptfassaden zu kleinteilig für eine Bekleidung mit Holzlamellen.

Einen ersten Eindruck können sich Bürger von der neuen Fassade am Anbau schon machen. So ist im Laufe dieser Woche mit dem Anbringen gestartet worden.

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