Weil am Rhein Gute Neuigkeiten

Jürgen Scharf
 Foto: Jürgen Scharf

Kunst: Regionale 19 in der Städtischen Galerie Stapflehus präsentiert 15 Künstler.

Weil am Rhein - Gute Neuigkeiten! Die Regionale 19 in der Städtischen Galerie Stapflehus in Weil am Rhein zeigt „Good News“. Schon draußen vor dem Ausstellungshaus hängt ein Banner des Schweizers Fabio Luks mit diesem Schriftzug des Ausstellungstitels, auf große PVC-Plane gesprayt.

Im Dachgeschoss findet sich ein Stapel der gleichnamigen Zeitung, die saisonal seit 2012 erscheint: eine Bodeninstallation von Naz Naddaf, die es im Gegensatz zu den anderen Arbeiten „gratis“ gibt. Also ganz unterschiedliche künstlerische Positionen von 15 Künstlern des trinationalen Raums, die in der vom Städtischen Kulturamt und dem Kunstverein Weil am Rhein mitlancierten Regionale-Schau vertreten sind.

Raum für Raum wurde so gestaltet, dass sich der Besucher wie auf einer Reise in die Kindheit, Vergangenheit und die Gegenwart bewegt. In den unteren Räumen befasst sich Stefan Wegmüller in einem 15-minütigen „Educational Video“ mit Kindheitserinnerungen.

Um gleich noch ein weiteres Beispiel für moderne Medien herauszugreifen: „Audilog“ von Mirjam Plattner und Gerome Gadient ist der 30-minütige Loop einer Sound-Performance. Die Klanginstallation wird erst wieder im Rahmen der Bustour mit Kuratorenführung am 9. Dezember zu hören sein.

Grünpflanzen auf dem Infusionsständer

Wer schon ein paar Ausstellungshäuser im Rahmen der Regionale besucht hat, wird gleich ein Déjà-vu-Erlebnis haben. Die Grünpflanzen auf dem Infusionsständer und der mit pflanzenartigem Stoffdessin bezogene Bürostuhl stammen von Axel Gouala, dessen skulpturale Objekte man auch in den Kunsthallen Basel und Mulhouse antrifft.

Die Künstler konnten sich mit digitalen Dossiers bewerben, und aus diesen hat Kuratorin Katrin Niedermeier ausgewählt. So ist die große Denkblase aus Kunststoff ins Erdgeschoss des Stapflehuses gekommen, ein Objekt des Grenzacher Künstlers Gerd Paulicke. Sein „Denk...mal...!“ ist eine dreidimensionale Sprechblase wie aus einem Comic, die eigentlich im Raum schweben müsste, aber auch auf dem Boden funktioniert.

Analog zu den gedruckten „Good News“ gibt es etliche malerische, skulpturale und installative „Good Things“. Etwa die durch starke Farben mit fragilen Objekten abgebildeten verlassenen Orte von Emilie Picard, die wie Knusperhäuschen aus dem Märchen aussehen.

Aus Textilien, Federn, Fellen, Teilen von Kleidern und anderen Fundsachen gestaltet die Freiburgerin Christine Fausten Tier-Mensch-Figuren mit Tierköpfen wie die „Gelbe Katze“ oder die „Hündin mit roten Ohren“ und stellt sie auf Holzwägelchen.

Die Kombination der hybriden Wesen im selben Raum mit großformatiger moderner Malerei von Bastian Börsig aus Karlsruhe (mit abstrahierten Alltagsgegenständen) und Fabio Luks (mit Großbuchstaben wie „ES“) macht Sinn und guten Eindruck und erinnert ein bisschen daran, wie man in der Fondation Beyeler in Riehen archaische afrikanische Figuren mit zeitgenössischer Kunst kombiniert.

Eine partizipative Arbeit ist die große bewegliche Installation aus gestrickter Schafwolle der Schweizerin Caroline von Gunten, die an Haus, Zelt oder Fischernetz denken lässt, veränderbar, aber nicht begehbar ist.

Im Gegensatz zu der „kalten“ Assoziation der weißen Denkblase im Erdgeschoss ist Guntens feinmaschig gewobenes Textilhaus eine „warme“ Assoziation, was sehr gut zum weit gefassten Thema Mensch an sich passt.

Von Spuren des Menschen erzählt auch die Konstruktion „La Balance“, eine fragile Installation von Kaspar Bucher, um nur einige Künstler zu nennen.

  •  Bis 6. Januar, Samstag, 15 bis 18, Sonntag und Feiertag 14 bis 18 Uhr

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