Weil am Rhein - Wenn auf 500 schwarz gekleidete Besucher ein einziges helles T-Shirt kommt, ist das ein sicheres Zeichen für ein Metal-Festival: Das Metal-Open-Air „Baden in Blut“ ist zurück und lockte am Wochenende rund 1700 Anhänger in den Dreiländergarten. „Baden in Blut“ war versprochen, aber eine Wasserdusche kam auch gut an bei den in Schweiß gebadeten Fans. Mit meterlangen Riffs kochten am frühen Samstagabend „Long Distance Calling“, frei übersetzt Ferngespräch, aus Münster die Menge weich. Da kam die Dusche, die einer der Zweimetermänner der Frontrow spendierte, gerade recht. „Könnte etwas wärmer sein“, befand Frontmann Florian nach dem Konzertdrittel, um mit seinen drei Kollegen die musikalische Dosis zu erhöhen. Das gesangsfreie Tonmaterial, das da durch die Gehörgänge direkt in die Beine gejagt wurde, wird von Kennern als „Germany’s progressive Rock Sensation“ gewertet, und darf auch an Adressen wie Wacken ran. Als Kunst in Reinform, „ergreifend schön“, empfinden die Metal-Hörer ihre Stilrichtung, die eben zusammenschweißt – auch visuell.