Weil am Rhein Harte Gangart in allen Facetten

Ines Bode

Festival: Gut 1700 Metal-Fans beim „Baden im Blut“ im Dreiländergarten / Umfangreiches Programm

Weil am Rhein - Wenn auf 500 schwarz gekleidete Besucher ein einziges helles T-Shirt kommt, ist das ein sicheres Zeichen für ein Metal-Festival: Das Metal-Open-Air „Baden in Blut“ ist zurück und lockte am Wochenende rund 1700 Anhänger in den Dreiländergarten. „Baden in Blut“ war versprochen, aber eine Wasserdusche kam auch gut an bei den in Schweiß gebadeten Fans. Mit meterlangen Riffs kochten am frühen Samstagabend „Long Distance Calling“, frei übersetzt Ferngespräch, aus Münster die Menge weich. Da kam die Dusche, die einer der Zweimetermänner der Frontrow spendierte, gerade recht. „Könnte etwas wärmer sein“, befand Frontmann Florian nach dem Konzertdrittel, um mit seinen drei Kollegen die musikalische Dosis zu erhöhen. Das gesangsfreie Tonmaterial, das da durch die Gehörgänge direkt in die Beine gejagt wurde, wird von Kennern als „Germany’s progressive Rock Sensation“ gewertet, und darf auch an Adressen wie Wacken ran. Als Kunst in Reinform, „ergreifend schön“, empfinden die Metal-Hörer ihre Stilrichtung, die eben zusammenschweißt – auch visuell.

Der Gluthitze getrotzt

Gluthitze hin oder her, die schwarzen Wollhandschuhe mussten ebenso sein wie schwere Metallketten, dicke Lederwesten und natürlich die Stiefel. Es ist eine eigene Welt, die zu betreten kein Weg zu weit schien. Gäste aus Chile und Finnland fanden sich ein, wie sich über den Vorverkauf eruieren ließ. Und auch Wutzdog (südlich von Darmstadt) hatte Repräsentanten entsandt.

Die Weiler Macher hatten ihrerseits keine Mühe gescheut. Bleibt es gemeinhin meist bei einfachen Pavillons, baute das Team einen Eins-A-Glamping-Biergarten auf. Buden und Stände säumten das Gelände. Es gab Fan-Artikel, natürlich in Schwarz oder aus Metall, sowie einen Record-Shop, natürlich voller Musik, sprich Tonträger. In der Met-Hütte war der süße-süffige Met der Renner, während Drinks mit „Blood“ im Namen, „damit es männlicher klingt“, hinten rangierten. Wegen des Bloods, also des Kirschsafts, schmunzelte die Bardame.

Ein Dutzend Bands heizten insgesamt an zwei Tagen ein, sofern es da noch etwas zu heizen gab. Geboten wurde die ganze Palette des Metals, darunter experimentelle und auch neuere Spielarten.

Dinah vom Kreis der Organisatoren teilt mit, man sei stolz, eine treue Stammkundschaft zu haben, die für verlässliche Zahlen sorgt. 1800 Gäste seien die Wunschmarke gewesen.

Gäste aus der Ukraine

Stolz sei man weiter, dass die Ukrainer „Khors“ (Chor) dabei waren. Mit Sondergenehmigung reiste das Quartett an, um mit atmosphärischen Black Metal die Fanbase zu begeistern. Und in langen schwarzen Mänteln, wie Dinah bemerkte. Zu den Top-Acts zählten auch die Schweden „Soilwork“ um ihren charismatischen Sänger „Speed“, der Melodic-Death-Metal verabreichte.

Zu Gast war weiter die Thrash-Legende „Destruction“, die eine Jubiläums-Pyro-Show vom Feinsten abfackelten. „Destruction“ gilt als eine der drei ältesten deutschen Thrash-Metal-Bands, und wurde vor 40 Jahren gegründet – in der Keimzelle Weil am Rhein.

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