Weil am Rhein. Beim jüngsten Treffen der Elternmentorinnen des Stadtteilvereins anlässlich des internationalen Themencafés, das freitags vormittags im Mehrgenerationenhaus stattfindet, war die Betroffenheit der anwesenden Frauen über das Schicksal der in Friedlingen von Personen aus der rechten Szene bedrohten Familie deutlich zu spüren. Die betroffene Familienmutter war zum Treffen eingeladen worden und wurde im Kreis der Anwesenden herzlich empfangen, wie Gabi Moll, Vorsitzende des Stadtteilvereins, in einer Mitteilung erklärt. Alle Anwesenden sicherten ihr ihre Unterstützung zu. Gemeinsam wurde überlegt, was man den aktuellen Entwicklungen entgegenhalten könnte. Der bunt gemischte Kreis von Frauen verschiedener Herkunft wie Afghanistan, Irak, Guinea, Kosovo und Tunesien diskutierte lebhaft und engagiert. Ihre Stellungnahmen möchten diese Frauen öffentlich machen. „Wir sind Bürgerinnen unserer Stadt und bedanken uns für die Unterstützung, die uns zuteil wird. Doch die bedrohlichen Ereignisse in unserem Stadtteil Friedlingen stimmen uns traurig und veranlassen uns zu folgenden Aussagen“, heißt es: n Hautfarbe und Sprache spielen keine Rolle, jeder Mensch ist gleich. n Integration ist uns wichtig, wir müssen aber auch die Chance haben, uns zu integrieren. n Wir brauchen Unterstützung, denn wir wissen, dass wir fremd sind, fühlen uns aber nicht fremd. n Wir werden zu Fremden gemacht. n Für unsere Kinder ist Deutschland ihr Zuhause und ihre Heimat. n Wir bitten um Toleranz, Rassismus passt nicht zu uns. n Rassismus stoppt unsere Integration, unser Blut ist gleich rot. „Der Stadtteilverein unterstützt diese Aussagen, da dies ein eindringlicher Aufruf der Elternmentorinnen für ein friedliches, zivilisiertes und kommunikativ mündiges Miteinander in unserer prosperierenden städtischen Gemeinschaft ist – die nicht trotz, sondern gerade durch ihre zusammenwachsende kulturelle Vielfalt ein zukunftsfähiges, gestärktes Miteinander begründen kann“, erklärt Gabriele Moll. Die Elternmentorinnen bilden sich weiter, um weiterhin Expertinnen und Ansprechpartnerinnen für Fragen im Schulsystem zu sein.