Weil am Rhein „Historisch“: Umfahrung eröffnet

Marco Fraune

Verkehr: Nordwestumfahrung von Haltingen wird um 12 Uhr freigegeben / 20 Millionen investiert / Festakt

Weil am Rhein-Haltingen . Die Nordwestumfahrung von Haltingen ist gestern Nachmittag bei einem Festakt mit geladenen Gästen eröffnet worden. Wenn am heutigen Freitag ab 12 Uhr der Verkehr über den neuen Straßenabschnitt rollen kann, endet eine rund 50-jährige Vorgeschichte. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz verwendete daher für das 20-Millionen-Euro-Projekt die Beschreibung „historisch“.

Hoffnung auf Verkehrsentlastung der 8000 Haltinger

Zuletzt 19 000 Fahrzeuge pro Tag durchquerten auf der B 3 den Ortskern von Haltingen – viele davon in Richtung Rheinvorland unterwegs oder in die Ausläufer von Basel. „Für diese Fahrzeuge wird es künftig eine Alternative geben“, hofft der OB auf eine Verkehrsentlastung der 8000 Haltinger. Die neuen Verkehrsflüsse würden sich wohl schnell einspielen.

Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer als Vertreterin des Landes rechnet damit, dass dessen Zuschuss von etwa fünf Millionen Euro gut investiert ist. „Die Menschen werden eine Entlastung spüren. Sie haben es verdient.“ Außerdem sei das angrenzende Gewerbegebiet so besser erschlossen. Und auch die Velofahrer würden angesichts des parallel verlaufenden Radwegs profitieren. Insgesamt steht für sie fest: „Es hat sich gelohnt.“

Komplexer Weg hin zur Verwirklichung

Wie komplex der Weg hin zur Verwirklichung war, zeigte OB Dietz auf. Nachdem der Haltinger Gemeinderat Joseph Schweikert schon Ende der 1960er-Jahre die Idee hatte und erste politische Forderungen folgten, stand erst am 15. Februar 2000 die planerische „Geburtsstunde“ der Nordwestumfahrung an: In einer gemeinsamen Sitzung von Gemeinderat und Ortschaftsrat Haltingen fiel der Grundsatzbeschluss zum Bau, die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens Mitte 2003 ist auf die Deutsche Bahn zurückzuführen. Dietz: „Der Zeitpunkt kam durch den Beginn des Planfeststellungsverfahrens für die Rheintalbahn zustande.“

Bei der Abstimmung der Umfahrungs-Projektplanung stets mit im Boot war die Bahn weiterhin. Gemeinsam einigte man sich darauf, die alte Festhallenbrücke abzureißen und an der bisherigen Stelle mit Beteiligung der DB ein Kreuzungsbauwerk der Nordwest-Umfahrung umzusetzen, rekapitulierte Dietz die Historie.

Spatenstich für das erste Teilstücks im Juli 2007

Der erste Spatenstich mit dem Baubeginn des ersten Teilstücks folgte im Juli 2007, ein Jahr später die Inbetriebnahme von der B 3 bis zur Hertzallee. Elfeinhalb Jahre später: die heutige Freigabe des weiteren Abschnitts bis zum neuen Kreisverkehr, der an der am Rümänenfriedhof vorher befindlichen Grünschnittsammelstelle liegt.

„Das Ergebnis der Anstrengungen kann sich sehen lassen“, freute sich OB Dietz gestern über die Fertigstellung der neuen Umfahrung. Finanziell sei es immerhin das voluminöseste kommunale Tiefbauprojekt in der Geschichte der Stadt. Es handele sich dabei aber nicht nur um einen Straßenbau, sondern die Stadt habe auch viel Wert auf die Radwegeführung gelegt.

Graffitis im Auftrag der Stadt

Weitere Einzelpunkte, die bei dem Großprojekt besonders sind: An dem Bauwerk, über das die Rheintalbahn und Velos fahren, wurden schon zuvor Graffitis von acht Künstlern im Auftrag der Stadt angebracht. Bunt wird es auch bei der dortigen Straßenbeleuchtung, die in verschiedenen Farben erscheint.

Von der Umfahrung über den Eimeldinger Weg gebe es nun auch einen neuen Zugang nach Haltingen. „Die Stadtplanung wird darauf in den kommenden Jahrzehnten reagieren“, kündigte Dietz weitere Perspektiven beim Festakt an, der vom Musikverein Haltingen musikalisch bereichert wurde.

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