Auf einen „Dreiklang“ im Land setzt der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger: eine staatliche Wohnbauförderung, die Förderung von Eigentumserwerb sowie die Wiederbelebung der Landesentwicklungsgesellschaft, die Kommunen bei der Erschließung und dem Erwerb ebenso wie bei Fördermöglichkeiten für Wohnraum helfen könnte. „Insgesamt brauchen wir eine Wohnbauinitiative. Irgendwann ist genug verdichtet“, sieht der frühere Weiler Bau-Bürgermeister ansonsten den sozialen Frieden sogar in Gefahr. „Wir kommen nicht umhin, Hochhäuser zu bauen“, wobei diese nicht die Qualität der 50er- und 60er-Jahre-Bauten aufweisen sollen. Innerörtlich dürften künftig nicht mehr eingeschossige Lebensmittelmärkte mit einem großen Parkplatz die Flächen blockieren. Der Natur- und Landschaftsschutz muss laut Forderung des Oppositionspolitikers im Landtag neu justiert werden, zu Gunsten des Wohnungsbaus. Dass die Änderung der Landesbauverordnung in Stuttgart zum Stillstand gekommen sei, da sich Grüne und CDU nicht einigen könnten, bedauerte Stickelberger. Er forderte zudem eine Verdoppelung der aktuell 250 Millionen Euro umfassenden Wohnungsbauförderung. „Das muss sich das Land leisten können.“
Auf Bundesebene sei das geplante Bau-Kindergeld „eine gute Sache“, die Mietpreisbreme habe hingegen „nicht gewirkt“, da Sanktionen gefehlt hätten. Dass das Land auf Fördergelder des Bundes wartet, davor warnte der SPD-Landtagsabgeordnete. „Das Land läuft Gefahr, dass es zu lange wartet.“
Über Bebauungspläne in den Altbestand einzugreifen, hält Johannes Foege, Fraktionschef der SPD im Gemeinderat, für „schwierig“. Vielmehr gelte es, den genossenschaftlichen und städtischen Wohnungsgesellschaften Kapital zur Verfügung zu stellen. Auch einen Strategiewechsel der Gemeindepolitik forderte Foege. Konkrete Anträge sollen gestellt werden, um die Verwaltung zum Handeln zu zwingen. „Sonst versickert das und es passiert nichts.“ Grünen-Fraktionschef Martin Fischer schwant, dass künftig verstärkt in die Höhe gebaut werden muss.