Weil am Rhein Home-Office, FSJ-Stellen, Öffentlichkeitsarbeit und mehr

sas
Blick in die Zentrale Feuerwache in Weil Foto: Saskia Scherer

Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Weiler Feuerwehr gibt es auch noch Ideen, die über den Feuerwehrbedarfsplan hinausgehen.

Das Kommando der Wehr sieht unter anderem folgende weitere Möglichkeiten, heißt es im aktuellen Sachstandsbericht (wir berichteten).

Eine Option wäre die Schaffung von Büroarbeitsplätzen auf der Feuerwache beziehungsweise im neuen Feuerwehrhaus Nord. Diese könnten ehrenamtlichen Einsatzkräften zur Verfügung gestellt werden, um dort mobil zu arbeiten oder zu studieren. Während ihrer Arbeitszeit wären sie auf diese Weise sehr schnell im Einsatzfall verfügbar. Dies würde sich zumindest tagsüber positiv auf die Einsatzzeiten auswirken. Ins Spiel gebracht werden außerdem eine oder zwei FSJ- oder Bundesfreiwilligendienst-Stellen, um die Einsatzbereitschaft der hauptamtlichen Kräfte tagsüber stärken.

Durch weitere Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit könnten möglicherweise vor allem junge Menschen oder Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund für den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst gewonnen werden. Kooperationen mit Schulen, Initiativen und Vereinen seien denkbar und sollten vermehrt eingegangen werden.

Ehrenamtliche Einsatzkräfte unterstützen

Eine weitere Idee zielt auf ein Angebot von Stressbewältigungskursen, Mental- und Motivationstrainings ab, um ehrenamtliche Einsatzkräfte zu unterstützen, die familiären, beruflichen und feuerwehrtechnischen Herausforderungen in der aktuellen Zeit zu meistern und unter einen Hut zu bringen.

Bei zwischenmenschlichen Konflikten, die innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr aufgrund der Vielfältigkeit der Wehrangehörigen, aufgrund von Kommunikationsproblemen und der aktuellen Herausforderungen entstünden, brauche es schnelle und fachgerechte Intervention. Gegebenenfalls sei eine externe Begleitung durch Moderation, Coaching, Supervision oder Mediation denkbar. Dadurch könnten Konflikte und Probleme, die sich auf die Motivation der ehrenamtlichen Einsatzkräfte auswirken, gelöst werden, bevor es zu einem Rückzug aus dem Feuerwehrdienst komme.

Trend geht hin zu mehr Hauptamtlichen

Als „Ultima Ratio-Maßnahme“ – wenn alle genannten Maßnahmen und Möglichkeiten keine positive Wirkung beim Erreichen der Schutzziele und somit bei der Leistungsfähigkeit zeigen sollten – nennt Kommandant Frank Sommerhalter die Schaffung und Besetzung von weiteren hauptamtlichen Stellen im Einsatzdienst sowie eine Ausweitung der Verfügbarkeit von hauptamtlichen Kräften. Dies würde allerdings den Personalhaushalt der Stadt massiv belasten. Für eine 24/7- Besetzung von neun Einsatzfunktionen, die Sommerhalter als letzte Stufe nennt, wären rund 45 Stellen notwendig – eine Stellenmehrung von 35. „National wie international ist dieser Trend leider, auch in Städten unserer Größenordnung, in den vergangenen Jahren erkennbar“, schreibt der Kommandant. Allerdings seien in den aktuell vorhandenen Gebäuden der Feuerwehr für weitere hauptamtlichen Stellen keine Platzreserven für Arbeitsplätze vorhanden.

UFW-Stadtrat Eugen Katzenstein sprach in der jüngsten Gemeinderatssitzung, in der die Räte den Sachstandsbericht zur Kenntnis nahmen, von „guten Ideen“, insbesondere jene mit dem Home-Office hob er hervor. „Wir müssen den Spagat finden zwischen weniger Ehrenamtlichen und der Leistungsfähigkeit“, betonte Katzenstein.

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