Weil am Rhein Im Discofieber vor dem Rathaus

Saskia Scherer
Absoluter Höhepunkt des Abends: Shantel & Bucovina Club Soundsystem. Foto: Saskia Scherer

Die Sonne strahlte, und die Besucher strömten nur so zum zweiten Abend des 3-Länder-Stadt-Festivals. Auf der großen Bühne gab es mit der Band Traktorkestar sogar ein kollektives Headbangen. Und bei Shantel & Bucovina Club Soundsystem konnte kaum einer die Füße still halten.

Das 3-Länder-Stadt-Festival mit dem neuen Konzept findet zwar erst zum zweiten Mal statt, hat aber schon seine eigenen Traditionen: Die Eröffnungskonzerte sind Heimspiele. So auch am Samstag, dem zweiten Abend: „Jetzt kommt etwas richtig Gutes – jetzt kommt die Bonds Big Band“, kündigt Kulturamtsleiter Peter Spörrer an. Der Regen hat passend aufgehört, das Thermometer an der Apotheke zeigt 16 Grad. Trotz der etwas kühlen Witterung sind schon ein paar Menschen gekommen. Und als hätten sie Spörrers Worte auch in weiterer Entfernung gehört, tauchen immer mehr Besucher auf dem Rathausplatz auf, wo die Musiker Lieder wie „Isn’t she lovely“ oder „Birdland“ zum Besten geben. Und auch eine Besonderheit – wegen des 3/4-Takts – haben sie im Gepäck: „Norwegian Wood“ von den Beatles. Wer Fan der britischen Band ist, kommt auch noch mit „Hey Jude“ auf seine Kosten. Einige Kinder tanzen vor der Bühne.

Eröffnete den zweiten Abend des 3-Länder-Stadt-Festival: die Bonds Big Band. Foto: Saskia Scherer

Geht man nun die Vereins-Meile auf der Schiller- und Hauptstraße entlang, klingt einem schon die bekannte Titelmelodie der Pippi-Langstrumpf-Serie entgegen: Die Black Forest Brass Company zieht spielend die Straße entlang, Besucher schlendern hinterher.

Die Black Forest Brass Company auf der Vereins-Meile Foto: Saskia Scherer

Der Blick zurück: Am Freitag hatten Luiku aus der Ukraine schließlich den Höhepunkt des Abends gebildet. Kraftvolle Blechbläser, melancholischer Frauengesang und Akkordeon waren unter anderem zu hören. Klänge aus unterschiedlichen Ländern wie der Türkei, Ungarn und Rumänien fanden sich in den Songs wieder.

Boten Punk-Folk: The Great Malarkey aus England Foto: Saskia Scherer

Eine Stunde nach der Eröffnung lässt sich am Samstag sogar die Sonne blicken. Die Zahl auf dem Thermometer klettert nach oben. Und auch die Besucherzahl steigt: Auf dem Rathausplatz ist es mittlerweile deutlich voller geworden. The Great Malarkey aus England performen ihren Song „Animal“ – Tiergeräusche inklusive. Die Sängerin animiert das Publikum, näher an die Bühne zu kommen. Es kommt der Aufforderung nach – wenn auch etwas zögerlich.

Der Rathausplatz füllte sich zusehends. Foto: Saskia Scherer

Auf der Vereins-Meile herrscht nun ebenfalls buntes Treiben. An manchen Hütten haben sich sogar Schlangen gebildet. Auf dem Sparkassenplatz, wo gerade die Marching Band Ed Elastic ihren stationären Auftritt beendet, bevor sie zum Rathausplatz zieht, sitzen deutlich mehr Leute als am Freitagabend.

Holten Besucher sogar auf die Bühne: Traktorkestar aus der Schweiz. Foto: Saskia Scherer

Vor der großen Bühne ist es beim Auftritt der vorletzten Gruppe richtig voll geworden. Dort bieten Traktorkestar, zwölf Männer aus Bern, Bläsersound satt: Trompete, Sousaphon, Posaune & Co. sind zu hören. Und nicht nur das: Als zum kollektiven Headbangen aufgerufen wird, lassen sich das zahlreiche Besucher nicht zweimal sagen und erklimmen die Bühne. Ein Spektakel, das auch den auf dem Boden gebliebenen sichtlich Freude bereitet.

Viel los auf der Vereins-Meile – und mittendrin die Crazy Hot Brass Band. Foto: Saskia Scherer

Die Crazy Hot Brass Band zieht derweil über die Vereins-Meile, wo überall Menschen flanieren, sich unterhalten oder es sich an den zahlreichen Hütten schmecken lassen. Eine Gruppe ist sogar extra aus Frankfurt angereist, sagt eine Frau.

Shantel & Bucovina Club Soundsystem waren Headliner des zweiten Abends. Foto: Saskia Scherer

Dann das fulminate Finale: Shantel & Bucovina Club Soundsystem bringen die Menge auf dem Rathausplatz zum Kochen. Vor der Bühne ist kaum noch ein Durchkommen, es wird ausgelassen getanzt. Im Hintergrund steht Kulturamtsleiter Peter Spörrer und strahlt. Bekannt geworden ist Shantel mit seinem internationalen Megahit „Disko Partizani“. Und der darf natürlich auf keinen Fall fehlen. „Ganz Weil am Rhein singt!“, ruft Shantel. Und Weil am Rhein singt. „Könnt ihr springen?“, fragt er dann. Und Weil am Rhein springt.

Improvisante Foto: Saskia Scherer

Auf der Vereins-Meile singt derweil Improvisante „Bella Ciao“.

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