Weil am Rhein Immense Arbeit und viel Kreativität

Weiler Zeitung

Reinhard Schmid von der Rhy-Waggis-Clique erklärt, wie ein Sujet-Fasnachtswagen entsteht.

Weil am Rhein - Wenn am kommenden Sonntag ab 13.30 Uhr auf der Hauptstraße der große Buurefasnachtsumzug stattfindet, dann werden auch verschiedene Weiler Cliquen mit einem Wagen mit von der Partie sein.

Es gibt verschiedene Ausführungen, wie Reinhard Schmid von den Rhy-Waggis berichtet. Diese Traditionsclique betreibt seit 1964 und damit seit 55 Jahren Wagenbau und wartet Jahr für Jahr mit einem anderen Wagen und einem anderen Sujet auf. „Dahinter steckt eine immense Arbeit“, betont Schmid gegenüber unserer Zeitung.

Es gibt am Umzug Traditions- und Jubiläumswagen, die immer das selbe Thema haben oder aber etwas mit Farbe aufgefrischt werden. Dagegen sind es immer weniger Wagen, die jedes Jahr ein Sujet (Motto) haben.

Über die Entstehung eines solchen Sujet-Wagens berichtet nachfolgend Reinhard Schmid:

„Die Wiler Rhy-Waggis bauen Jahr für Jahr einen Sujet-Wagen. Noch vor Weihnachten wird bei einer Sitzung das Thema (Sujet) festgelegt.

Aus verschiedenen Vorschlägen (vorzugsweise ein lokales Zeitgeschehen) wird dann, das beliebteste und aktuellste sowie auch realisierbare Thema ausgesucht und erste Ideen zur Gestaltung gesponnen.

Von da an kommen dann unser Künstler und Maler Jan Stahl und andere kreative Waggis zum Zug. Stahl macht sich Gedanken, wie der Vorschlag umgesetzt werden kann, damit er später auf die Wagen- und Traktorverkleidung passt. Jan Stahl fertigt Hand- und Computerskizzen an, die er später auf die Wagenverkleidung überträgt. Zum Vergleich: Eine Handskizze hat die Größe eines Din A 4-Blatts und eine Seite der Wagenverkleidung ist sechs Meter lang und 1,3 Meter breit. Um das umzusetzen, bedarf es einigen Könnens und Geschicks. Wie das gemacht wird, ist das Geheimnis des Künstlers.

Rhy-Waggis bauen seit 55 Jahren jedes Jahr einen neuen Wagen mit einem  neuen Sujet

Die Verkleidungen werden anschließend auf der ganzen Länge im Waggisschopf auf mehreren Tischen ausgelegt, so dass unbemerkt von der Öffentlichkeit und auch bei schlechtem Wetter gemalt werden kann. Zuerst wird das Sujet vom vergangenen Jahr überstrichen. Jan Stahl zeichnet mit Farbe die Konturen vor und bestimmt auch die verschiedenen Farben. Verschiedene Cliquenmitglieder malen anschließend die verschiedenen Farbfelder aus. Dabei überwachen Jan Stahl und der gelernte Maler Max Ruser, dass alles richtig gemacht wird. Nach einer Endkontrolle wird das Ganze mit einem Schutzlack überzogen damit die Farbe auch wetterfest ist.

Da der Fasnachtswagen zwei Seiten hat, muss das Ganze wiederholt werden. Auch die Traktorverkleidung wird auf diese Weise bemalt. Der Zeitaufwand für das Bemalen der Verkleidungen beträgt rund 200 Stunden.

In der Zwischenzeit haben andere Cliquenmitglieder die Grundkonstruktion Boden, Geländer und Verstrebungen am Wagen angebracht. Diese wird vom TÜV abgenommen, damit der Wagen auch am Umzug mitfahren darf.

Drei Tage vor dem Umzug werden dann die Verkleidungsplatten am Wagen befestigt und die letzten Verschönerungen vorgenommen. Der Zeitaufwand für das Grundgestell beträgt rund zehn Stunden, der ganze Zeitaufwand für einen Sujet-Fasnachtswagen 210 Stunden.

Diese Arbeiten werden alle freiwillig und von den Mitgliedern der Rhy-Waggis gerne erledigt, damit man mit närrischer Freude wieder einen aktuellen Sujet-Wagen am Buurefasnachtsumzug inWeil präsentieren kann.“

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