Weil am Rhein In 50 Jahren Narretei für viel Fasnachtsspaß gesorgt

Siegfried Feuchter
Jürgen Schaller bei einem seiner Einzelauftritte im „Lachefass“. Foto: Siegfried Feuchter

Interview mit Jürgen Schaller: Ausgezeichneter Mime der Weiler Narrenzunft.

Weil am Rhein - Es ist zwar kein närrisches Jubiläum, doch eine bemerkenswerte Zahl und Leistung allemal: Jürgen Schaller, bekanntlich ein ausgezeichneter Mime der Weiler Narrenzunft, steht seit 50 Jahren auf der Narrenbühne. „Jürgen Schaller ein Knaller“ hat es nach seinen Auftritten oft geheißen – ob bei den Zunftabenden, beim Fasnachtsauftakt am 11.11. oder an der Rotssuppe im „Schwanen“-Saal. Er hat in den fünf Jahrzehnten mit seinen Einzelvorträgen, die ihm besonders liegen, schon für viele köstliche Fasnachtsspäße und Lachsalven gesorgt. Zahlreiche Paraderollen füllte er aus.

Mit Jürgen Schaller (73) sprach Siegfried Feuchter.

Wie sind Sie zur Narrenzunft gekommen?

Ich war damals Mitglied im Spielmannszug, der bekanntlich die Zunftabende musikalisch eröffnet. Heinz Weiß, der auch mitspielte und zugleich Zunftmeister war, animierte mich dann, an einem Zunftabend mitzuwirken. Mit ihm zusammen hatte ich dann 1969 meinen ersten Auftritt. Ein Jahr später stand ich dann mit einem selbst geschriebenen Stück erstmals an der Rotssuppe im Lachefass. Dabei hatten mir Manfred Hehl und Karlfrieder Elsner beim Texten Hilfestellung gegeben. Von da an ging es mit der Fasnacht immer weiter bis heute.

Wenn Sie zurückblicken: Was war Ihr schönster Auftritt?

Das war nicht ein einzelner Auftritt, sondern es waren viele schöne Vorträge, wobei zahlreiche aus der Feder von Manfred Hehl stammten. Ich erinnere nur beispielsweise an „Knaschtbrueder“ oder „Feuerwehrmann“. Als ich dann mit den „Drochehüler“ am frühen Morgen im Zug nach Karlsruhe saß, die Weiler Zeitung las und ein großes Foto von meinem Einzelauftritt abgebildet war, war dies ein sehr freudiger Moment für mich. Das vergesse ich nicht.

Was fasziniert Sie an der Fasnacht?

Ich bin ein Saalfasnächtler, Straßenfasnacht habe ich – mit Ausnahme als Kind – nie gemacht. Auch war ich nie in einer Fasnachtsclique. Mein Motto: Wenn ich die Leute zum Lachen bringen kann und es für einen gelungenen Beitrag viel Applaus gibt, dann ist das das Schönste für mich. Oder wie am vergangenen Samstag beim dritten Zunftabend, als die Besucher am Ende aufgestanden sind und es „Standing Ovations“ gab.

Sie sind ja nicht nur als vorzüglicher Mime bekannt, sondern standen auch einige Jahre an der Spitze der Narrenzunft.

Ja, neun Jahre war ich Oberzunftmeister. Es hat Spaß gemacht, aber ein solches Amt ist auch mit viel zusätzlicher Arbeit verbunden. Ich hatte dann aufgehört, als ich das Gefühl hatte, jetzt reicht es. Seit ein paar Jahren steht Dietmar Fuchs an der Spitze der Narrenzunft – und er macht seine Sache hervorragend. Die Zunftmannschaft steht geschlossen hinter ihm.

Wie lange wird man Jürgen Schaller noch auf der Narrenbühne erleben?

Ich habe, auch aus gesundheitlichen Gründen, das Ziel, mit 75 Jahren von der Narrenbühne abzutreten. Schauen wir mal.

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