Jedes Jahr müssen beim Miteinanderfest mehr Tische aufgestellt werden, hier bei der letztjährigen Ausgabe Foto: Beatrice Ehrlich
Es geht rund im Schatten der Kastanien: Junge und Ältere sind eingeladen zum „Miteinanderfest“ des Stadtteilvereins Weil am Rhein Friedlingen, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert.
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Räume für Begegnungen schaffen will der Stadtteilverein Weil am Rhein-Friedlingen. Die Aktivitäten der Engagierten gipfeln jedes Jahr im Miteinanderfest. Doch damit aus einem Anlass ein Fest wird, braucht es Menschen, die mitdenken und viele helfende Hände, wie im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Stadtteilvereins, Volker Hentschel, deutlich wird.
Am Sonntag steigt im Schatten der Friedenskirche wieder das „Miteinanderfest“ des Stadtteilvereins. Was erwartet die Besucher dort?
Unsere Festbesucher erwartet zunächst um 13 Uhr eine interreligiöse Eröffnung. Dort stellen die Religionsgemeinschaften ihre Rituale vor. Gemeinsam geht es dann aufs Festgelände zur Eröffnung. Oberbürgermeisterin Diana Stöcker hat ihren Besuch angekündigt. Im Freien und im Mehrgenerationenhaus erwartet Jung und Alt ein reichhaltiges Programm und eine gute Mischung von Essensangeboten verschiedener Kulturen. Ein Anziehungspunkt wird der Team-Parcours sein. Zweierteams mit einem Altersunterschied von mindestens 30 Jahren können sich dort spielerisch in verschiedenen Disziplinen messen.
Aus welchem Anlass wurde dieses Fest ins Leben gerufen?
Die Idee, die dahinter stand, als wir es vor 19 Jahren zum ersten Mal feierten, war ja, dass durch gesellschaftliche Entwicklungen die Punkte für Begegnungen immer weniger werden. Wir wollten mit dem Miteinanderfest eine Möglichkeit schaffen, dass sich die verschiedenen Generationen treffen können. Das stößt auf Anklang. Um die 300 Menschen haben wir jährlich auf dem Festgelände und wir merken, dass das Gelände immer voller wird und wir immer mehr Festgarnituren aufstellen müssen. Im Frühjahr werden wir oft gefragt, wann das Fest wieder stattfindet.
Worum geht es Ihnen heute?
Ich denke, der Grundgedanke ist vielleicht aktueller den je, wenn wir über Demokratie nachdenken und darüber, wodurch diese heute gefährdet ist. Wir müssen uns austauschen und sprechen, bevor es zum Konflikt kommt. Dies zu ermöglichen, daran wollen wir mitwirken. Ein Anlass wie dieser kann Auslöser für erste kleine Schritte zum gegenseitigen Verständnis sein.
Wer trägt alles etwas bei zum Fest?
An der Programmgestaltung und dem Essensangebot beteiligen sich viele. Mit dabei sind unter anderen der Afghanistan-Verein, die Wärmestube, der Leos Club, das Internationale Frauencafé, der alevitische Verein, die Moscheegemeinde und, nicht zu vergessen, die Bonds Bigband. Die Friedlinger Kindergärten bewirten mit Kaffee und Kuchen.
Volker Hentschel ist der Vorsitzende des Stadtteilvereins. Foto: Beatrice Ehrlich
Das DRK wird mit seinem Bärenhospital hier sein und Kinder über seine Tätigkeit aufklären, ebenso die Polizei, die sich mit einem Fahrzeug angekündigt hat. Die Leos – die Jugendgruppe des Lions Clubs – backen nicht nur Crêpes, die sie zum Verkauf anbieten, sondern sind uns auch eine große Hilfe im Hintergrund als Assistenten beim Team-Parcours.
Gibt es Neues?
Erstmals wird der Alleinunterhalter Alois Volk bei uns zu Gast sein. Ich bin schon gespannt, wie das ankommt.
Der Stadtteilverein Friedlingen wird dieses Jahr zehn Jahre alt. Sie sind von Anfang an dabei. Im Rückblick: Was konnten Sie erreichen? Was waren zentrale Wegmarken für den Verein?
Wir sind ein wichtiger Baustein geworden in einem sehr aktiven Stadtteil. Einige Dinge konnten wir gut mit auf den Weg bringen, etwa das Quartiersmanagement. Als das Neubaugebiet auf dem Gelände der „Schrubi“ eröffnet wurde, haben wir einen Begrüßungsapéro ausgerichtet, bei dem wir neue Vorstandsmitglieder gewinnen konnten, die sich zum Teil bis heute bei uns engagieren. Gern erinnere ich mich an die Aktion „Friedlingen früher und heute“ in der Rheinschule. Unser Neujahrsempfang ist eine schöne Aktion, bei der wir Gäste aus der Politik und der Stadtverwaltung begrüßen dürfen. Und bei der Podiumsdiskussion zur OB-Wahl platzte das Mehrgenerationenhaus aus allen Nähten. Das Interesse war riesig, auch wenn die Wahlbeteiligung in Friedlingen immer noch zu wünschen übrig lässt.
Wo ist der Stadtteilverein sonst noch aktiv?
Besonders hervorheben möchte ich die unermüdliche Arbeit, die im Gemeinschaftszentrum „WiKi“ in der Hardstraße unter der Leitung von Gabi Moll geleistet wird, das seit 2014 unter der Trägerschaft des Stadtteilvereins steht. Finanzielle Unterstützung dafür kommt von der Wohnbau Weil am Rhein. Das darf nicht vergessen werden: Für fast alle Aktionen ist der Stadtteilverein auf die Kooperation mit anderen Akteuren angewiesen. Diese Zusammenarbeit ist gewissermaßen Teil unserer DNA.
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