Weil am Rhein In neuer familiärer Umgebung

Saskia Scherer

Leben: Bewohner der neuen Demenz-WGs fühlen sich nach Umzug „aufgehoben und angekommen“

Gut eingelebt haben sich die Bewohner der Demenz-Wohngemeinschaften nach dem Umzug in die neue „Villa Eckert“ sowie die „Villa Bauer“ an der August-Bauer-Straße in Weil am Rhein. „Die neuen Räume sind maßgeschneidert“, freut sich Juliane Heyn-Best, Vorsitzende der Alzheimerinitiative Dreiländereck, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Weil am Rhein. Die Familienmitglieder seien sehr froh, dass ihre Angehörigen dort wohnen können und sehen in einer WG eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation, weiß Heyn-Best. „Gerade jetzt in Zeiten von Corona haben die Bewohner genügend Ansprechpartner und Bewegungsfreiheit. Sie fühlen sich aufgehoben und angekommen, es geht ihnen gut.“ Dies würden auch die Angehörigen lobend hervorheben. Es werde eine schöne Zeit miteinander verbracht.

„Das ,Abgeben im Heim’ ist immer ein großes Thema“, erklärt die Vorsitzende. „Deshalb betrachten wir diese Veränderung generell auch nicht so, sondern als einen Umzug in eine neue familiäre Situation.“

Räume nach Maß

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft habe die neuen Räume so gebaut wie von den Verantwortlichen gewünscht. „Das wurde gut umgesetzt, wir sind sehr dankbar“, sagt Heyn-Best.

Der Umzug von der alten Villa Eckert, die seit 2007 Platz für eine Demenz-WG bot, fand im August statt, im September folgte die Eröffnung der Villa Bauer, berichtet Heyn-Best. In der alten Villa standen neun Einzelzimmer zur Verfügung, nun sind es pro Wohngruppe zwölf. Nach wie vor setze man auf das „sehr gute Kooperationsmodell“, in dem der Caritasverband für den Landkreis Lörrach der Träger und die katholische Sozialstation Weil am Rhein für die Betreuung und Pflege zuständig ist.

Die Alzheimerinittative kümmert sich um die Angehörigen und ehrenamtlichen Mitarbeiter. „Wir unterstützen und beraten“, bringt es Heyn-Best auf den Punkt. Sie hat den Verein vor fast 20 Jahren gegründet mit dem Ziel, solche Demenz-WGs ins Leben rufen zu können. „Es ist ein schon sehr lange laufendes Projekt“, freut sie sich.

Corona-Einschränkungen

Coronabedingt gibt es natürlich auch in der Villa Eckert und der Villa Bauer Einschränkungen. „Für uns gelten die gleichen Auflagen wie in Pflegeheimen.“ Das bedeute, dass immer nur eine Person zu Besuch kommen kann. Diese muss sich vorher anmelden und zudem eine FFP2-Maske tragen oder einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist. „Diese Vorgaben gelten auch über die Feiertage“, kündigt Heyn- Best an.

„Bisher hatten wir auch noch keinen Fall und wir arbeiten massiv daran, dass das so bleibt.“ Die Sozialstation teste ihre Mitarbeiter. Die ehrenamtlich Engagierten könnten aufgrund der aktuellen Situation derzeit nicht im Einsatz sein.

Was für die beiden Villen dringend benötigt wird, sind besondere Stühle, die dementsprechend teuer sind. Deshalb hat Heyn-Best einen Spendenaufruf gestartet (Kontodaten siehe Info-Kasten).

Wer sich ehrenamtlich einbringen möchte, kann sich bei Juliane Heyn-Best unter Tel. 07621/668773 (AB) oder per E-Mail an info@alzheimerinitiative.com melden.

Kontodaten für die Spenden für Stühle: IBAN: DE77 6835 1865 0107 8200 29, Betreff: Stuhl Spende

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