Weil am Rhein Innovativ Energie gewinnen

Marco Fraune
Power-to-Liquid-Anlage Karlsruhe: Das Alleinstellungsmerkmal von „Ineratec“ ist die Kompaktheit der Technologie. Foto: Ineratec

Weiler Wirtschaftstreffen: „Mit Energie in die Zukunft“. Überschussgase stofflich nutzen.

Weil am Rhein - Mit der Bedeutung des Themas statt mit der Prominenz des Referenten soll die 17. Auflage des Weiler Wirtschaftstreffens bei Unternehmern, Politikern und Verwaltungskräften punkten. Das Motto am 13. März lautet „Mit Energie in die Zukunft“. Es redet der jüngste Referent des Treffens seit der Erstauflage im Jahr 2003.

Der Gastreferent Philipp Engelkamp ist Geschäftsführer und Mitbegründer der Firma „Ineratec“ aus Karlsruhe, die sich der innovativen Energiegewinnung widmet und zuletzt auch mit dem Deutschen Gründerpreis 2018 ausgezeichnet wurde. Wie durch die Weiterentwicklung chemischer Reaktortechnologie synthetischer Kraftstoff ohne fossile Rohstoffe hergestellt werden kann, soll an dem Abend im Weiler Rathaus beleuchtet werden.

„Ineratec“ plant, produziert und vertreibt kompakte chemische Anlagen, die mit Hilfe chemischer Reaktortechnologie bisher ungenutzte Gase stofflich in hochwertige und speicherbare synthetische Kohlenwasserstoffe wie Benzin, Kerosin, Diesel und feste Wachse umwandeln, heißt es in einer Unternehmensdarstellung. Bei den eingesetzten Gasen handele es sich größtenteils um „Überschussgase“, also Gase, die beispielsweise während der Erdölförderung entstehen und abgefackelt werden.

Die Idee von Ineratec sei, fossile Gase, erneuerbare Gase und Industriegase so aufzuwerten, dass sie stofflich weiterverwertet werden können. „Das Alleinstellungsmerkmal ist die Kompaktheit der Technologie“, heißt es. Das gesamte chemische Verfahren finde in einem Standardcontainer Platz, womit sich völlig neue Einsatzgebiete dieser dezentralen Technologie ergeben würden.

In diesem Jahr glänze das Treffen nicht mit so bekannten Referenten-Namen wie Bundesliga-Schiedsrichter Markus Merk (2008), Unternehmer Antoine Raymond (2010) oder auch Alt-Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio (2015). „Es geht mir um das Thema Energie und die Technologie, die dahinter steckt“, begründete Oberbürgermeister Wolfgang Dietz beim Pressegespräch das Auswahlkriterium. Es handele sich um ein „riesiges Potenzialthema“. Die technologischen Prozesse seien schon länger bekannt, doch nun gebe es eine wirtschaftliche Darstellbarkeit.

Neues in der Wirtschaftsförderung

Begeistert zeigte sich Dietz auch über die Innovationsstärke des Unternehmens sowie des erst 28-jährigen Referenten. „Die haben was auf der Pfanne“, brachte es OB Dietz auf den Punkt. Geschildert werde während des Vortrags auch, wie die Gründung des Unternehmens erfolgte, sodass die Unternehmer auch gegebenenfalls für sich etwas mitnehmen könnten.

Insgesamt wurden 850 Unternehmer aus Weil am Rhein zum 17. Wirtschaftstreffen eingeladen. Es wird mit bis zu 350 Teilnehmern gerechnet. Begonnen wird um 19 Uhr im Ratssaal mit „Neues in der Wirtschaftsförderung“. Die beiden Geschäftsführer der Weil am Rhein Wirtschaft und Tourismus GmbH (WWT), Peter Krause und Peter Blubacher, referieren. Dabei werden Schlaglichter auf das Weiler Wirtschaftsleben geworfen und auch ein Blick auf das nähere Umfeld, wobei hier die Wirtschaftsregion Südwest als Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die Landkreise Lörrach und Waldshut mit aktiv ist, dessen Geschäftsführer Alexander Maas ebenfalls zu den Gästen zählt. Den Wirtschaftsförderern ist klar: Fachkräftemangel stellt ein brennendes Thema dar.

Zuletzt bewährt hatte sich beim Ablauf, dass nach dem Impuls durch OB Dietz und dem Referat von Engelkamp eine Diskussion der beiden Referenten als kleine Talkrunde erfolgt. Dabei wird das Publikum eingebunden.

Danach folgt ein Apéro im Rathausfoyer, bei dem die Unternehmer mit Verantwortungsträgern aus der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung ins Gespräch kommen können. Das Catering erfolgt durch die Metzgerei Lederer.

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