Gemeinsames Forschungsprojekt
Das Problem: Die Drosera glanduligera galt als unkultivierbar, daher auch der Spitzname „Diva“. „Drei Jahre haben wir gebraucht, haben Versuche im Warm- und Kalthaus gemacht bis es klappte.“ Die spektakulären Ergebnisse, nämlich dass die „Katapulte“ sich mindestens so schnell bewegen wie die Venusfliegenfalle zuklappt, veröffentlichen die Hartmeyers unter anderem in einer Zeitschrift der Gesellschaft für Fleischfressende Pflanzen, in der Hartmeyer seit Jahrzehnten Mitglied ist, und in den USA.
Daraufhin wurden Bioniker der Universität Freiburg auf sie aufmerksam und Simon Poppinga, Gruppenleiter in der „Plant Biomechanics Group“, lud sie zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt ein. „Wir mussten 16 Geheimhaltungserklärungen unterschreiben“, erinnert sich Hartmeyer. In den Versuchen wurde mit Hilfe von Hochgeschwindigkeitskameras herausgefunden, dass die Katapult-Leimfalle ihre Beute in 75 Millisekunden in den Leim schleudert. „Das ist sogar schneller als die Venusfliegenfalle.“
Ende September 2012 wurde als Resultat der Zusammenarbeit auf der Internet-Plattform der Public Library of Science (Plos One) eine Dokumentation über die Pflanze veröffentlicht, die auf sehr großes Interesse stieß. 2014 stellten die Hartmeyers die Katapult-Leimfalle erstmals öffentlich im Rahmen der Sonderschau auf der Regio-Messe vor. Ein Kollege reichte nun die „Diva“ als rekordverdächtig für das Guinness-Buch der Rekorde ein.
- Weitere Informationen: Auf der Webseite von Siegfried und Irmgard Hartmeyer unter www.hartmeyer.de finden sich zahlreiche Videos und weitere Infos.