Weil am Rhein Interesse dürfte größer sein

Weiler Zeitung
Pflegedienstleiterin Sandra Graetz-Wilhelmi, Ausbildungsverantwortliche Alexandra Scheib sowie die Auszubildenden Peggy Nikodemus und Jelena Veselinovic (von links) Foto: Saskia Scherer Foto: Weiler Zeitung

Beruf: Im Pflegeheim Markgräflerland fehlen Auszubildende

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Das Pflegeheim Markgräflerland in Weil am Rhein sucht noch Auszubildende. Immer im Frühjahr und im Herbst werden neue Kräfte eingestellt, aber diese Saison sei das Interesse gering gewesen, erklärte Ausbildungsverantwortliche Alexandra Scheib gestern bei einem Pressegespräch. „Wir haben bisher zwei Kandidaten, können aber zwischen sechs und acht einstellen.“

Die Gründe, sich für den Beruf zu entscheiden, gab es aus erster Hand. Jelena Veselinovic und Peggy Nikodemus sind beide Auszubildende im zweiten Lehrjahr. Die 40-jährige Nikodemus hat drei Kinder, die nun schon alt genug sind, und sie wollte wieder ins Berufsleben starten – aber etwas völlig anderes machen. „Zunächst habe ich ein zweiwöchiges Praktikum absolviert, in dem ich auch sehr gut betreut wurde“, erinnert sie sich. „Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich für die Ausbildung entschieden habe.“ Sie habe in dieser Zeit bereits viel gelernt und den Umgang mit den Bewohnern geschätzt. Veselinovic kommt aus Bosnien und tat sich schwer, als Bürokauffrau eine Stelle zu finden. Als sie ihre kranke Großmutter pflegte, kam sie auf die Idee, das professionell zu tun. Nach einem Deutschkurs bewarb sie sich in Weil am Rhein beim Pflegeheim Markgräflerland.

„Wir kümmern uns um die Bedürfnisse der älteren Menschen“, beschreibt Nikodemus ihre Tätigkeit. Sei es bei der Körperpflege oder beim Ankleiden, sie hören den Bewohnern zu, lesen ihnen vor oder gehen mit ihnen spazieren. Wichtig sei zudem, die jeweiligen Krankheiten zu kennen für die richtige Pflege. „Interessant ist aber auch die Biografie der Menschen“, findet ihre Kollegin.

Derzeit gibt es 17 Auszubildende im Pflegeheim. Sie lernen in ihrer Ausbildung alle Wohnbereiche kennen, beschäftigen sich also unter anderem mit dementen Menschen und mit Patienten mit Parkinson oder Multipler Sklerose. Im Rahmen einer so genannten Lerninsel arbeiten Azubis aus unterschiedlichen Lehrjahren etwa gemeinsam an Projekten.

Voraussetzungen neben sozialen Kompetenzen sind Mittlere Reife oder Abitur, bei einem Hauptschulabschluss ist eine mindestens zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung oder eine abgeschlossene Altenpflegehilfeausbildung nötig. Gute Deutschkenntnise (mindestens B2-Level) sind ebenfalls wichtig. „Es braucht ein Verständnis von Sprache, manche Bewohner sind ja selbst in der Kommunkation eingeschränkt“, erklärt Pflegedienstleiterin Sandra Graetz-Wilhelmi. Außerdem muss ein Eignungstest bestanden werden und ein Praktikum sollte absolviert werden.

„Es ist wichtig, Azubis im Betrieb zu haben“, betont sie. So komme man immer an aktuelles Wissen. In beide Richtungen könne voneinander gelernt werden.

Kontakt für Bewerbungen: alexandra.scheib@loerrach-landkreis.de, Tel. 07621/ 977781.

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