Von seinen 40 Mitarbeitern sind 14 in Kurzarbeit, 26 erhalten außerdem kein Geld, da sie nur als Aushilfe tätig waren. Diesen hatte der Chef zwar finanzielle Unterstützung angeboten, wie er erklärt, doch sei dieser Notfall noch nicht eingetreten.
Je länger die Schließung dauere, umso schwieriger werde es aber. Eine finanzielle Nothilfe habe er ebenso wie das Kurzarbeitergeld schon beantragt. „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, blickt er auf sechsstellige Beträge, die ihm durch die Schließung einfach fehlen. Und: Wenige Meter von der Schweizer Grenze entfernt hofft der Kino-Betreiber zugleich, dass die Grenzen tatsächlich bald wieder offen sind. Das Lager sei jedenfalls mit haltbarer Ware auch noch gefüllt. Falls mal eine Bierflasche droht abzulaufen, würde er sich notfalls darum kümmern, hat der Betreiber seinen Humor nicht verloren.
Filmstarts verschoben
Noch kann Traber die Schließung finanziell auffangen – auch durch den Investitionsstopp. „In die Insolvenz wollen wir nicht schlittern. Davon sind wir auch weit entfernt.“ Zugleich schmerzen ihn die finanziellen Verluste. „Jede Woche tut sehr weh.“ Denn es gebe keine Einnahmen, doch viele Kosten fallen an: Löhne, Wartung, Versicherung und mehr. „Man muss gucken, dass man durchkommt.“ Die Pacht sei vom Rhein-Center gestundet worden, doch müsse später wieder erwirtschaftet werden. „Wir lassen uns nicht unterkriegen und wir werden wiedereröffnen.“
Dann stelle sich aber auch eine weitere Frage: „Welche Filme zeige ich?“ So seien viele Starts wegen der Corona-Pandemie verschoben worden, wie das neue James-Bond-Abenteuer. Andere liefen über Streamingdienste wie Disney+, Netflix oder Amazon Prime. Die Autokinos hätten auch nur ältere Filme über die Leinwand flimmern lassen. Zugleich glaubt Traber fest an die Zukunft der Institution Kino. „Ein schöner Film gehört auf die Leinwand. Es ist einfach ein anderes Erlebnis als daheim.“
Weniger Kinobesucher
Bis es soweit ist, geht Traber wie in den vergangenen Wochen weiter in sein Büro. Ein neues Kassensystem wurde installiert, ein Rohrbruch muss versorgt und die Leitungen müssen laufend durchgespült werden. Traber hält den Laden im geschlossenen Zustand am Laufen. Angesichts seiner jahrzehntelangen Erfahrung geht er davon aus, dass es wieder aufwärts geht. Künftig dürfe er aber wohl nur je knapp ein Drittel in den fünf Sälen besetzen, in denen es 700 freie Plätze gibt. Klar sei, dass an dem Ticketpreis nicht groß gedreht werden soll, sondern dieser wohl stabil bleibe. Sein Appell an die Cineasten lautet: „Die Kino-Besucher sollen zurückkommen mit einem Sicherheitsabstand.“