Weil am Rhein „Jeden Tag eine gute Tat“ ist sein Lebensmotto

Siegfried Feuchter
Ferdinand Corsten, der sich zeitlebens ehrenamtlich stark engagierte, feiert am Donnerstag im Pflegeheim in Kandern seinen 85. Geburtstag. Foto: Siegfried Feuchter

Ferdinand Corsten, Ehrenvorsitzender des Weiler Kulturrings und des CDU-Stadtverbands, wird am Donnerstag 85 Jahre alt. Er war zeitlebens ehrenamtlich auf vielen Ebenen stark engagiert.

Auch wenn nach der Amputation eines Fußes seine Mobilität eingeschränkt ist und er deshalb seit zwei Jahren im Luise-Klaiber-Heim in Kandern lebt, hadert er nicht mit seinem Schicksal, sondern versucht immer das Beste daraus zu machen. So engagiert sich Ferdinand Corsten für die Interessen der Heimbewohner, ist er doch zum Vorsitzenden des Heimbeirats gewählt worden.

Der Umstand aber, dass er getrennt von seiner Frau ist, die in der Wohngemeinschaft Villa Eckert in Weil lebt, schmerzt ihn sehr. „Wir telefonieren zwar jeden Tag miteinander und gelegentlich können wir uns auch sehen, doch einfach ist das alles nicht“, sagt er. Denn die Familie, zu der vier Kinder, neun Enkel und zwei Urenkel gehören, bedeutet ihm viel.

Ferdinand Corsten, der sich gerne als „badischer Rheinländer“ bezeichnet, ist in Jüchen aufgewachsen. Seine Pfadfinder- und Ministrantenzeit möchte er ebenso wenig missen wie die im Schützenzug entstandenen Freundschaften. Noch heute nach mehr als 60 Jahren pflegt der Jubilar zu den noch lebenden Schützenkollegen gute Kontakte.

Weil als zweite Heimat

Mit 22 Jahren war Corsten ins Dreiländereck und später in die 3-Länder-Stadt Weil am Rhein gekommen, die ihm zur zweiten Heimat geworden ist. „Ferdi“, wie er allenthalben von seinen Freunden und Bekannten genannt wird, hat sich in seinem Leben ein Leitwort der Pfadfinder zu eigen gemacht: „Jeden Tag eine gute Tat“.

Nach 40-jähriger Tätigkeit war der gelernte Speditionskaufmann bei der Möbelspedition Fröde als Direktor für Marketing und Vertrieb sowie als Mitglied der Geschäftsführung in den Ruhestand gegangen.

Über sein berufliches Engagement hinaus hatte das Ehrenamt immer einen hohen Stellenwert bei Ferdinand Corsten, wofür er auch mit der Landesehrennadel ausgezeichnet worden ist. Wo immer Unterstützung und Rat gefragt waren, war er zur Stelle. Ob als Pfadfinderleiter, als Gründer des Kreisjugendrings Lörrach und des Badmintonclubs Lörrach, ob als Vorsitzender des CDU-Stadtverbands und Wahlkampfmanager oder als Vorsitzender des Weiler Kulturrings und als ehrenamtlicher Richter beim Landessozialgericht Stuttgart – immer setzte sich Corsten mit Hingabe für eine Sache ein, ohne dabei seine Person in den Vordergrund zu rücken. Und er scheute sich auch nie, Verantwortung zu übernehmen.

Wahlkämpfe organisiert

Drei OB-Wahlkämpfe hatte Ferdinand Corsten für den kürzlich in Ruhestand gegangenen Wolfgang Dietz erfolgreich organisiert, ebenso gelang es ihm, Armin Schuster, den heutigen Innenminister in Sachsen, für die Politik zu gewinnen. Und bei allem engagierten Wirken war es dem agilen Mann stets ein wichtiges Anliegen, Menschen zusammenzubringen und für die Gemeinschaft etwas zu bewirken. 18 Jahre stand er an der Spitze des Kulturings, organisierte Seminare, rief Workshops ins Leben, gab den 26 Mitgliedsvereinen Anstöße zur Mitgliederwerbung und stand ihnen stets mit Rat und Tat zur Seite.

Auch wenn Ferdinand Corsten nun im Pflegeheim lebt, sind seine vielfältigen Kontakte nicht abgerissen. Immer wieder besuchen ihn Familie, Freunde und alte Weggefährten oder telefonieren mit ihm. Er liest viel, arbeitet noch an seinem Buch über seine Lebensgeschichte und gestaltet immer wieder Fotobücher für seine Kinder.

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