Weil am Rhein (jas). „Wir können uns gut sehen lassen“, machte Stadtjugendpflegerin Katja Koscielny nicht nur mit Blick auf die gewachsene und im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss fast vollständig erschienene Riege neuer und alter Mitarbeiter deutlich. Die städtische Jugendarbeit mit ihren unterschiedlichen Facetten kann einige Erfolge aufweisen. Die Jugendhäuser in Alt-Weil und Friedlingen verzeichnen einen Zulauf, manche Cliquentreffs im Stadtraum konnten durch die Mobile Jugendarbeit „beruhigt werden“. Und voller Vorfreude warten die Haltinger JuZ-Nutzer auf ihre neuen Räumen im Jugendzentrum „JuKe“. Insgesamt 13 Köpfe zählt das Team der offenen Jugendarbeit in der Stadt, das in Kooperation mit der Dieter Kaltenbachstiftung gestemmt wird. Im vorigen Jahr wurde es um eine Vollzeitstelle und eine Stelle im Freiwilligen Sozialen Jahre aufgestockt. Im Detail stellte Katja Koscielny die einzelnen Jugendhäuser und -räume sowie die Arbeitsbereiche der Mitarbeiter vor. Den offenen Treff im Altweiler Jugendcafé nutzen teilweise mehr als 30 Jugendliche, vornehmlich 16- bis 18-Jährige. Separate Öffnungszeiten sollen für 13 bis 14-Jährige geschaffen werden. Sollte die hohe Besucherzahl in Alt-Weil nach der Eröffnung der Haltinger Jugend- und Kindereinrichtung (JuKe) – siehe dazu weiteren Bericht – nicht zurückgehen, müssten zu Spitzenzeiten zwei Betreuungspersonen zugegen sein. Im Friedlinger Jugendzentrum, das von Lily Winzer betreut wird, kommen rund 100 Kinder- und Jugendliche, darunter auch eine große Zahl an Kindern mit ausländischen Wurzeln. Wichtig sei hier, geknüpfte Beziehungen zu vertiefen und ein breites und regelmäßiges Angebot anzubieten. In Friedlingen setzt man dank dem Border-Collie „Lennie“ von Lyli Winzer nun auch auf eine tiergestützte Pädagogik. Fortschritte hat der selbstverwaltete Jugendraum in Ötlingen gemacht, der von einer kleinen Gruppe regelmäßig besucht wurde und in den Sommerferien einen neuen Anstrich erhielt. Hier gelte es , die Selbstverwaltung mit Hilfe der Eltern weiter zu festigen und mit gezielten Aktionen neue Besucher anzusprechen, erläuterte Koscielny. Ein Wechsel steht hingegen im Märkter Jugendraum bevor, eine neue Gruppe müsse erst noch aufgebaut werden. Koscielny setzt auf verstärkte Werbung durch die Streetworker. Eine Selbstverwaltung jedenfalls sei bis zur Etablierung und Schulung einer neuen Gruppe nicht möglich. Sie könnte erst 2015 verwirklicht werden. Zu dem mit ansteckender Begeisterung von Katja Koscielny vorgestellten Programm für 2014 gehören weiterhin der Ausbau der bi- und trinationalen Arbeit , wobei die Zusammenarbeit mit dem Hüninger Forum „Jeunes“ ohnehin auf solider Basis steht. Auf dem Plan stehen zudem die bewährten Ferienprogramme, vom Spiel- und Lesebus über Mädchenfreizeit, bis hin zu Musikworkshop und Kriminacht. Ebenso gehören dazudas in diesem Jahr wieder aufgenommene Boltzplatzturnier in Haltingen. Weite Aktionen sollen im Rahmen der täglichen Arbeit eingestreut und auch gemeinsam mit den Jugendlichen geplant werden. Hinzu komme auch die mehr oder minder spontane Teilnahme von Jugendlichen an Aktionen von außerhalb, wie das „Funingue“ in Hüningen und Fußballturniere der Dieter-Kaltenbach-Stiftung. Einstimmig und mit viel Lob für den mitreißenden Vortrag der Stadtjugendpflegerin stimmten die Stadträte dem Jahresbericht und dem neuen Programm zu. Einigen Raum nahm auf Nachfragen von Ingrid Pross in der Diskussionsrunde der Umgang mit Drogen in Anspruch. Dass „Kiffen ebenso wie Alkohol ein großes Thema“ sei, das aber offen angesprochen werde, bestätigte Koscielny. Wichtig sei deshalb der Aufbau von verlässlichen Beziehungen zu den jungen Leuten, „dann lassen sie auch mit sich reden“. Im Notfall würden auch Einzelhilfen angeboten. Die grundsätzliche Aufklärung über Suchtproblematik sei allerdings Aufgabe der Schulen, ergänzte OB Wolfgang Dietz auf Nachfragen von Reinhard Hagist, denn dort würden wesentlich mehr Jugendliche erreicht als in den Jugendhäusern.