Weil am Rhein Jugendliche zeigen großes Interesse

Jennifer Ningel
Die mögliche Einführung einer Fußgängerzone – ähnlich wie beim hier abgelichteten Testlauf 2020 – beschäftigt auch das Weiler Jugendparlament. Foto: Archiv

Jugendparlament: Zahlreiche Wortmeldungen zur Fußgängerzone / Diskussion mit Bürgermeister Gruner

Das Thema Fußgängerzone schlug auch in der jüngsten Sitzung des Jugendparlaments (JuPa) hohe Wellen. Ausgangspunkt war die Vorstellung des Konzepts durch Bürgermeister Martin Gruner. Anschließend konnten die Jugendlichen ihre Fragen an ihn richten.

Von Jennifer Ningel

Weil am Rhein. Gleich zu Beginn kommentierte Gruner das Verlassen eines Fraktionsvertreters mit den Worten „Demokratie heißt auch, andere Argumente aushalten zu können“. Unter dem Motto stand auch die Debatte.

Ziel: Innenstadt attraktiver machen

Die Fußgängerzone sei bereits seit 15 Jahren im Gespräch, erklärte Gruner im Rahmen der Vorstellung des Konzepts. „Die Innenstadt soll schöner werden“, sagte er. Das Ziel sei, sie leiser zu machen, eine sauberere Luft und weniger Verkehr zu haben. Dadurch soll die Hauptstraße auch für Geschäfte attraktiver werden.

Leon Younansardaroud sprach mögliche Umwege für Autofahrer an. Der Bürgermeister erläuterte an diesem Punkt genauer, dass das Ziel sei, den Stau nicht in der Innenstadt zu haben und dass der ÖPNV immer noch genutzt werden könnte.

Auch wollte Younansardaroud wissen, was passiert, wenn es eine Baustelle auf der geplanten Umgehung gibt. Gruner erwiderte, dass es zwei Umgehungen gibt, die befahren werden können. Auch bestünde die Möglichkeit, im absoluten Notfall die Poller hinunterzulassen und den Verkehr so zu regeln.

Nele Gallasch fragte in diesem Zusammenhang, ob die Umgehungen überhaupt auf das steigende Verkehrsaufkommen ausgelegt seien. Der Bürgermeister erklärte, dass Bundesstraßen eher auf starkes Verkehrsaufkommen ausgelegt seien als Straßen im Innenstadtbereich. Die Instandhaltung der Bundesstraßen liege zudem nicht in der Verantwortung der Stadt Weil am Rhein.

Die Vorsitzende des JuPa, Sila Kelbas, wollte von Gruner wissen, wie sie nun genau von Alt-Weil mit einem Motorroller zum Kaufring kommen solle. Es bestehe die Möglichkeit, über die Turm- und Kaiserstraße zu fahren, auch wenn es nicht ideal sei, so Gruner.

Fahrplan des ÖPNV muss angepasst werden

Kelbas fragte auch, wie genau es mit den Bussen sein werde. Diese führen schließlich heute schon nicht nach dem Fahrplan und würden sich durch die Fußgängerzone noch weiter verspäten. Gruner erklärte, dass der Fahrplan überarbeitet werden müsse, eine Erweiterung der Tram bis nach Alt-Weil aber auch schon länger im Gespräch sei. Optimalerweise würde diese dann einspurig und ebenerdig durch die Fußgängerzone fahren. Dann könnte auf Busse im Innenstadtbereich verzichtet werden. Die Linie 55 nach Kandern könnte über die Bundesstraße fahren und wäre schneller, erklärte er.

Gallasch wollte wissen, ob eine Tram in der Fußgängerzone überhaupt möglich sei. Hierbei verwies Gruner auf andere Fußgängerzonen, wo dies schon der Fall sei. Ein Beispiel sei Freiburg.

Younansardaroud stellte noch die Frage, ob nun Fahrräder in der Fußgängerzone erlaubt seien. Der Bürgermeister erläuterte, dass dies anfangs nicht geplant war, nun aber wie berichtet zwei Anträge zur Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr eingegangen seien. Diese würden nun besprochen und man werde in der nächsten Sitzung eine Entscheidung treffen. Es sei auch möglich, Fahrradständer auf den freien Flächen zu integrieren, die jetzt noch Parkplätze sind, legte Gruner auf Nachfrage dar.

Gegen Ende der Debatte fragte Gruner, wie die Jugendlichen den „Slow Up“ fanden. Younansardaroud, der die meisten kritischen Fragen zur Fußgängerzone stellte, gab zu, dass er es angenehm fand.

Fußgängerzone soll nicht ausgeweitet werden

Malakai Lais wollte wissen, ob eine Ausweitung der Fußgängerzone im Gespräch sei. Schließlich sei das Stück auf der Hauptstraße nicht sonderlich lang. Dies sei nicht geplant, erklärte Gruner. Das Ziel sei momentan, ein Zentrum zu schaffen und den dort bestehenden Leerstand zu bekämpfen. Danach könne man weitersehen. „Manchmal muss man kleine Schritte gehen, um überhaupt zu gehen“, sagte er.

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