Kanäle befahren

Weil am Rhein (sas). Nachdem in Märkt, Otterbach und Haltingen bereits in den vergangenen Jahren TV-Befahrungen in der Kanalisation stattfanden, soll dies nun auch in Friedlingen in Angriff genommen werden. Der Finanzausschuss hat am Dienstagabend einstimmig die Baufreigabe in Höhe von 200 000 Euro für die Befahrung und Zustandsbeurteilung erteilt. Die Befahrung erfolgt mittels neuester Inspektionsscantechnik, heißt es in der Vorlage.

Es handelt sich um insgesamt rund 29 Kilometer Leitungen und damit nicht nur um einen Teilbereich, sondern das komplette Friedlingen, informierte Michael Burger, Technischer Leiter der Stadtwerke, auf Nachfrage von Andreas Rühle (UFW). Es soll auch darauf geachtet werden, eventuell nötige Maßnahmen mit Arbeiten zum Ausbau des Nahwärmenetzes zu kombinieren.

Ärger über Straßensperrungen

Thomas Harms (FDP) pochte generell darauf, Arbeiten zügig zu erledigen. Es sei unerträglich, an wie vielen Stellen Straßen gesperrt werden müssen – ob nun aktuell die Alte Straße oder auch die Heldelinger Unterführung. Leidtragend sei die Bevölkerung. OB Wolfgang Dietz erinnerte daran, dass bei der Unterführung eine nicht ausreichende Planung für Verzögerungen sorgte. „Wir dürfen hier keine Namen nennen, aber das würde ich gerne. Es tut in der Seele weh und wir kriegen immer die Ohrfeigen“, ärgerte er sich. Bei der Alten Straße, wo eine Querungshilfe aufgebracht wird, würden Steine fehlen, wie er vor Ort von Arbeitern erfahren habe. „Die Ausredensfähigkeit ist geradezu so gut wie von Politikern.“

Burger versicherte, dass darauf geachtet werde, dass Baustellen so schnell wie möglich fertiggestellt werden. „Es gibt Unternehmen, die arbeiten etwas langsamer. Wir sind aber auch an das Vergaberecht gebunden.“ Es würde viel helfen, wenn die Verwaltung wie im privaten Sektor Vertragsstrafen verhängen könnte, meinte Dietz. „Aber das dürfen wir nicht.“

Wichtig sei jedoch, das Thema Kanalsanierung in Friedlingen nun voranzubringen, schloss er.