Weil am Rhein Kein Durchkommen für Müllfahrzeuge

Beatrice Ehrlich
Hier kommt keiner durch: Einfahrt von der Hauptstraße zum Herbergacker Foto: Beatrice Ehrlich

Anwohner klagt im Herbergacker

In einer E-Mail an die Fraktionssprecher im Gemeinderat und weitere Empfänger hat sich ein Anwohner der Straße „Im Herbergacker“ über die eingeschränkte Abfallentsorgung beschwert. Einer als Flugblatt zugegangenen Mitteilung der Stadtwerke zufolge werden die Anwohner gebeten, ihren Abfall – „Hausmüll, Gelber Sack und Co.“ – an die Haupt- oder die Schillerstraße zu stellen, damit er abgeholt werden kann. Dabei seien die Gelben Säcke am 20. Mai wie gewohnt abgeholt worden, versichert der Anwohner auf Nachfrage, er habe das Müllfahrzeug selbst im Herbergacker gesehen.

In seiner E-Mail klagt er auch darüber, nicht frühzeitig informiert worden zu sein, dass er seinen gemieteten Parkplatz im Herbergacker über längere Zeit nicht nutzen konnte. „Hier wäre eine frühzeitige Information angebracht gewesen, verbunden mit dem Angebot eines befristeten Anwohnerparkausweises oder ein Parkschein für die Sparkassentiefgarage“, schreibt er und regt an, die Bürger künftig mit einer aktuellen Bürgerinfo auf der Internetseite der Stadt Weil am Rhein auf dem Laufenden zu halten. Außerdem mahnt er die Öffnung des gesperrten Durchgangs zur Hauptstraße auf der Höhe des ehemaligen Buchladens Thalia an.

Tatsächlich befinden sich im Herbergacker ungeleerte Mülltonnen und auch volle, zum Teil bereits zerrissene blaue Müllsäcke, die in den vergangenen Wochen nicht abgeholt wurden.

Müllfahrzeuge kommen nicht durch

Den Stadtwerken sei durch die Abfallwirtschaft des Landkreises mitgeteilt worden, dass das Entsorgungsunternehmen den Herbergacker nicht befahren kann, erklärt Pressesprecher Mirko Bähr von der Stadtverwaltung. Vorher habe man keine Kenntnis darüber gehabt, dass das Entsorgungsunternehmen den Herbergacker nicht befahren kann. Aufgrund des Feiertags am Donnerstag hätten die Stadtwerke jedoch schnell reagiert, Flugblätter angefertigt und sie am selben Tag noch an die Anwohner verteilt. Die Einfahrt in den Herbergacker erfolge normalerweise von der Hauptstraße aus rückwärts beim Modehaus Ermuth, so Bähr. Das sei aufgrund der derzeitigen Baustellensituation nicht möglich.

Eine Nachfrage beim Entsorgungsunternehmen Kühl in Efringen-Kirchen ergibt, dass der Müll schon seit Beginn der Bauarbeiten im Herbergacker nicht mehr wie gewohnt abgeholt werden kann.

Die Baustelle habe sich zwar jetzt in die Passage zwischen dem Modehaus Ermuth und dem Schuhhaus Wachenheim verschoben. Die Einfahrt in den Herbergacker sei aber nur über diese Zufahrt möglich, beteuert der Mitarbeiter des Unternehmens Kühl.

Per Flugblatt vom 6. Februar hatte das Bauunternehmen Dreher+Dreher die Anwohner darüber informiert, die Mülltonnen am Abfuhrtag gesammelt rauszustellen – was dem Vernehmen nach wochenlang so lief.

Bauarbeiten laufen noch mehrere Wochen

Die Baustelle im Herbergacker werde es indessen mit Unterbrechungen noch mehrere Wochen geben, stellt Stadtsprecher Bähr klar. Denn nach dem Verlegen der Leitungen, auch hinüber zum Bonitas-Bau, würden die Straßenbauarbeiten im Herbergacker durchgeführt.

Im Zuge dieser Arbeiten könne es wieder dazu kommen, dass die Straße mit dem Entsorgungsfahrzeug nicht befahrbar ist. Üblicherweise übernehme in solchen Fällen das Bauunternehmen den Transport der Abfallbehälter zu einer Sammelstelle.

Im Hinblick auf die gewünschte Information erklärt der Stadtsprecher, dass das Bauunternehmen im Auftrag der Stadtwerke alle Anwohnenden über die Bauarbeiten informiert habe. Anwohnerparkausweise für den entsprechenden Zeitraum seien vergeben worden, das Angebot werde rege genutzt, informiert der Stadtsprecher.

Inwieweit der Durchgang beim ehemaligen Buchladen Thalia vorübergehend wieder geöffnet werden kann, würden die Stadtwerke im Gespräch mit dem Bauunternehmen klären. Für die Straßenbauarbeiten müsse der Durchgang aber wieder geschlossen werden.

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