Weil am Rhein Kinder und Paten lernen zusammen

wz/sas
Die Lernpaten können die zugewanderten Kinder zum Beispiel bei den Hausaufgaben unterstützen. Foto: sba/Harald Tittel

Integration: Neues Projekt der Stadt und des Willkommenskreises / Ehrenamtliche werden gesucht

Weil am Rhein - Die Stabsstelle Flüchtlingskoordination der Stadt sucht ehrenamtliche Lernpaten für zugewanderte Kinder. Im Projekt „Wir lernen zusammen!“ sollen sich ehrenamtliche Paten und jeweils ein Kind einmal pro Woche treffen, um die schulischen Leistungen und Deutschkenntnisse des Kindes zu fördern, heißt es im Projektflyer.

Es handele sich um ein neues Projekt der Stabsstelle für Flüchtlingskoordination, erklärt Hauptamtsleiterin Annette Huber auf Nachfrage unserer Zeitung. „Die Idee ist sozusagen aus den praktischen Erfahrungen entstanden. Diese haben gezeigt, dass hier ein Bedarf besteht und dass darin eine Chance liegt, damit zugewanderte Kinder gut im Bildungssystem ankommen können.“

Die Hilfeleistung kann etwa Hausaufgabenhilfe, das Üben von Lesen und Schreiben, Mathehilfe und Testvorbereitung umfassen.

Projektziele und Zielgruppe

Durch die Patenschaft sollen die Kinder die Möglichkeit erhalten, ihre schulischen Leistungen zu stärken. Dies fördere den Lernerfolg und die Lernmotivation sowie Selbstvertrauen und Teilhabe.

Das Angebot richtet sich an zugewanderte Kinder, die in Weil am Rhein wohnen und Unterstützung bei schulischen Aufgaben und der deutschen Sprache benötigen.

Profil der Paten

Die ehrenamtlichen Paten müssen mindestens 16 Jahre alt, in Deutschland aufgewachsen beziehungsweise sehr gut integriert sein und die deutsche Sprache beherrschen. Sie haben Lust, sich mindestens ein Schulhalbjahr lang regelmäßig mit einem zugewanderten Kind zu treffen. Außerdem sollten sie geduldig, zuverlässig und weltoffen sein sowie Freude daran haben, Kinder und Familien aus anderen Kulturen kennenzulernen.

Die Paten übernehmen keine stellvertretenden Aufgaben aus dem schulischen oder sozialen Bereich, sondern es handelt sich um ein freiwilliges und zusätzliches Hilfsangebot. Eine Ausbildung beziehungsweise Studium im pädagogischen oder sozialen Bereich ist keine Voraussetzung. Die Paten erhalten bei Beendigung ihres Einsatzes oder auf Wunsch nach sechs Monaten eine Bestätigung über ihre Projektteilnahme.

Ablauf

Die teilnehmenden Kinder werden durch das Integrationsmanagement und die Migrationsberatung für Erwachsene des Diakonischen Werks für das Projekt empfohlen. Die Projektkoordination führt Aufnahmegespräche mit den Kindern/Eltern und Paten.

Bei den Treffen werden die Teilnehmer über das Projekt informiert und offene Fragen beantwortet. Die Projektkoordination begleitet sie während des gesamten Einsatzes und bietet Austauschmöglichkeiten. Sie begleitet außerdem die Kinder/Eltern und die Paten beim gemeinsamen Kennenlern-Termin. Es wird eine gemeinsame Vereinbarung unterschrieben über die Dauer der Hilfestellung (üblicherweise über ein Schulsemester/-jahr mit einer Probezeit von zwei Treffen), die individuellen Lernziele und Rahmenbedingungen.

Die Kinder/Eltern und Paten vereinbaren dann, wann und wo sie sich treffen wollen. Die Treffen sollen wöchentlich stattfinden und eineinhalb bis zwei Stunden dauern. Alle Beteiligten können das Projekt nach Absprache jederzeit beenden.

Projektleitung

Es handelt sich um eine Kooperation der Stadt Weil am Rhein und des Willkommenskreises. Das Projekt wird von der Stabsstelle Flüchtlingskoordination (Anu Karjalainen, Referentin für Flüchtlingsintegration) organisiert. Die Projektkoordination übernimmt die Vernetzung mit dem Diakonischen Werk und ist die Ansprechperson für alle Beteiligten. Einmal pro Schulhalbjahr werden alle Paten zum Erfahrungsaustausch eingeladen.

Übernahme der Kosten

Um Rücksicht auf die begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Kinder/Eltern zu nehmen, soll bei den Treffen generell kein Geld ausgegeben werden. Wenn es Bedarf an unterstützenden Lernmaterialien gibt, können die Paten sich an die Projektleitung wenden.

Da alle teilnehmenden Kinder in Weil wohnen, werden die Fahrtkosten der Paten nicht erstattet. Alle Paten müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Die Projektleitung übernimmt die Kosten dafür.

Stabsstelle Flüchtlingskoordination, Ansprechpartnerin Anu Karjalainen, Tel. 07621/704155, E-Mail a.karjalainen@weil-am-rhein.de

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading