Spiel mit „Raumeffekt“
Langsam schälten sich identifizierbare Töne, erst der Holzbläser, später der Blechregister, heraus. Immer wieder wurden klassische Choräle eingeschoben, die für eine gewisse Entspannung sorgten. Ausgenutzt wurde hier auch der Raum der Kirche, da die Musik einmal vom Altar und ein anderes Mal von der Rückseite erklang. Dieser „Raumeffekt“ wurde bei dem Werk „Lux Aurumque“ (Licht und Gold) von Eric Whitacre noch intensiviert. Rund um die Sitzbänke postierten sich die Musiker, um die Musik förmlich zu „entzerren“. Während das Blasorchester für einen gewissen Klangboden sorgte, spielte Bastien Rieser als Solotrompeter die Oberstimme. Auch hier kennzeichneten moderne Harmonien die Musik. Schon in der Konzertankündigung wurde auf Mittel der kollektiven und gesteuerten Improvisation hingewiesen. Diese Mittel dürften hier zum Einsatz gekommen sein.
Was unter dem Motto „2 Städte, 1 Nacht, 12 000 Meter Kultur“ als Kulturnacht Lörrach - Weil am Rhein in den Jahren 2016 und 2018 so vielversprechend begonnen hatte, wurde durch die Pandemie in den folgenden Jahren abrupt ausgebremst. 2023 haben die Städte Lörrach und Weil am Rhein erneut zur Teilnahme an der Kulturnacht aufgerufen. Daraus ging jetzt das Alternativprogramm „Kultur-Mai“ hervor.
Bescheidene Nachfolge
Der Anfang ist bescheiden – drei Veranstaltungen können durchgeführt werden. Nichtsdestotrotz ließ es sich Weils Oberbürgermeister Wolfgang Dietz am Freitag nicht nehmen, die Besucher von „Klangbad in der Kirche“ zu begrüßen.