Weil am Rhein. Das Museum Weiler Textilgeschichte schenkt dem Dreiländermuseum eine Kiste voll mit textilen Schätzen, die von dem Lörracher Dessinateur Jakob Kaufmann stammen.
Spende: Weiler Museum beschenkt Lörracher Museum
Weil am Rhein. Das Museum Weiler Textilgeschichte schenkt dem Dreiländermuseum eine Kiste voll mit textilen Schätzen, die von dem Lörracher Dessinateur Jakob Kaufmann stammen.
Bei Renovierungsarbeiten in einer Scheune in Dattingen bei Müllheim war 2010 die prall gefüllte Kiste mit den Initialen „J.K.“ gefunden worden. Die Finderin Anja Kähler übergab sie dem Weiler Museum. Nach der Sichtung der mit Kordeln zusammengebundenen Mappen, Zeitschriftenstapel, Prospekte und Kataloge kam eine Vielfalt an wunderschönen, handgefertigten Musterzeichnungen, Skizzen und Stoffproben zum Vorschein. Dann begann die Detektivarbeit.
Simone Kern, Kuratorin vom Museum Weiler Textilgeschichte, hat zusammen mit Ortrun Störzel, Weberin und Textildesignerin aus Efringen-Kirchen, den Nachlass aufgearbeitet. In mehrmonatiger Arbeit hat Störzel die Objekte geordnet, aufbereitet und eine Auswahl für eine Sonderausstellung getroffen, die zusammen mit den Ergebnissen der Recherchen zur Person Jakob Kaufmanns 2012 im Museum Weiler Textilgeschichte präsentiert wurden. Danach wurden alle Objekte archiviert und für die Übergabe vorbereitet.
Die Kiste gehörte Jakob Kaufmann, der von 1845 bis 1929 in Lörrach lebte. Kaufmann, der sich als „Dessinateur“ bezeichnete, fertigte Dessins für Bekleidungsstoffe, Tücher, Schals, Taschentücher, Bänder, Möbel- und Dekorationsstoffe an. Unter anderem auch für die Lörracher Manufaktur Koechlin, Baumgartner & Cie. Als Musterzeichner entwickelte er neue Stoffmuster nach dem damaligen Zeitgeschmack.
Aus seinen Schaffensjahren sind hunderte Musterzeichnungen und Stoffproben von 1870 bis 1910 erhalten. Um den Objekten eine adäquate Aufbewahrung zukommen zu lassen, entschloss sich das Museum Weiler Textilgeschichte, den Nachlass an das Dreiländermuseum abzugeben. Hier wird die gelernte Textildesignerin Jaana Wagner aus Basel die Objekte inventarisieren, so dass sie demnächst von der Bevölkerung bewundert werden können.