Weil am Rhein Klanggeschichten aus aller Welt

Weiler Zeitung

MusikDas Schweizer Schlagzeug-Ensemble „Talking Hands“ überzeugt mit Gastkonzert „Bumflafla“

Ein überzeugendes Gastkonzert hat das Schweizer Schlagzeug-Ensemble „Talking Hands“ der Musikschule Sissach mit „Bumflafla“ im Haus der Volksbildung gegeben und mit seiner „getrommelten und erzählten musikalischen Weltreise“ für ein fast volles Haus gesorgt. Eingeladen hatte zu diesem Event die Städtische Sing- und Musikschule.

Von Joachim Pinkawa

Weil am Rhein. „Getrommelt“ entpuppte sich dann auch als pauschale Untertreibung, denn bereits beim Betreten des Saals überraschte die Fülle der auf ganzer Bühnenbreite aufgebauten Instrumente. Schlagzeug und Schlaginstrumente wie Basstrommel, Pauken und Trommeln jeglicher Größe, Xylophon und Marimbaphon, Röhrenglocken und Glockenspiel, Becken, Vibrafon und Bongos änderten die Erwartungshaltung schlagartig.

Positiv überrascht zeigte sich auch Karl Gehweiler, Leiter der Musikschule Weil, über das ausgesprochen große Interesse in Form der zahlreichen Gäste. Auf der Bühne hatte Erzähler und Autor Ulli Niedermüller neben einer Projektionsleinwand Platz genommen und begann im Schein einer Leselampe die Geschichte vom „kleinen Jungen Fritz“ zu lesen. Mit seiner ausgesprochen angenehmen Erzählstimme zog er Kinder und Erwachsene augenblicklich in seinen Bann.

Ensemble wurde mehrfach preisgekrönt

„Der kleine Fritz findet auf dem Spielplatz eine Trommel, die er mit nach Hause nimmt“. Die Trommel erweist sich als ein ganz besonderes Instrument und kann dem Jungen Klanggeschichten aus der ganzen Welt erzählen. Eine musikalische Reiseerzählung aus Afrika, Europa, Australien, Mexiko, dem Orient, Amerika, der Karibik, Kuba, Island und Brasilien präsentierte das siebenköpfige, preisgekrönte Schlagzeugensemble „Talking Hands“ (Innovativ-Kreativ-Preis, Kanton Basel-Landschaft) unter der Leitung von Michael Deusch.

Zu jedem Land wurden orchestral wirkende Klangwelten dargeboten, die den typischen Klang charakterisierten und mit projizierten Bildern als landestypische Impressionen untermalt wurden. Afrikanische Trommeln waren unverkennbar. Europa wurde durch Musik des Barocks auf Xylophonen und die Ouvertüre aus der Oper zu Wilhelm Tell interpretiert, Mexiko mit dem Titel „Tequila“. Amerika erkannte man an einer Melodie aus Disneys Aladdin und einem „King-of-Pop-Medley“, dessen Michael Jacksons „Bad“, auf einem „Xylosynth“ (elektronisches Xylophon) die Zuschauer klatschend mitriss.

Brasilien dokumentierte seine musikalische Identität mit „Samba“ und den charakteristischen Rhythmusschlägen von Kuhglocke, Agogo, Timbatrommel und Trillerpfeife absolut authentisch. Die Trillerpfeife hatte Dirigent Michael Deusch kurzerhand während des Dirigierens gepfiffen. Die großen und kleinen Gäste ließen sich vom Samba-Rhythmus so mitreißen, dass nach dem kurzfristigen Ende der Erzählung, in der der kleine Fritz aufwachte und kaum glauben konnte, dass alles nur ein Traum war, großer Applaus und stehende Ovationen die ausgezeichnete Leistung des Ensembles quittierten.

Die Rufe nach Zugabe erfüllten die Musiker mit dem „Säbeltanz“. Sichtbar begeistert zeigten sich Kinder wie Erwachsene über diese Form der Aufführung und die Geschichte. Eine strahlende Mutter mit ihrem kleinen Sohn auf dem Arm bestätigte mit den Worten „großartig und mitreißend“ das Stimmungsbild, und zufällig stellte sich heraus, dass der zustimmend nickende Junge auf ihrem Arm ein kleiner „Fritz“ war und der kleine Sohn von Autor Ulli Niedermüller. Beide kannten die Aufführung aber noch nicht.

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