Weil am Rhein Klare Botschaft an die Einbrecher

Weiler Zeitung
Gegen die Einbruchskriminalität: Die Polizei kontrollierte in dieser Woche verstärkt auf den Straßen in Weil am Rhein. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Polizei will mit Kontrollen zeigen, dass sich Einbrecher nicht sicher fühlen dürfen / An einem Tag insgesamt125 Personen überprüft / „Verdrängungskonzept“

Von Marco Fraune

Ein „riesiger Zufall“ wäre es, wenn die Polizei bei ihren verstärkten Kontrollen in dieser Woche Einbrecher auf frischer Tag fassen würde. Da macht sich Koordinator Armin Bohnert vom Polizeipräsidium Freiburg nichts vor. Doch die intensivierte Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität wirke, wie sich im Vorjahr zeigte. Zugleich handelt es sich um ein „Verdrängungskonzept“.

Weil am Rhein. 125 Personen haben die Polizeikräfte am Donnerstag bis spät am Abend kontrolliert: Fahren ohne Fahrerlaubnis, ein Auto ohne Versicherungsschutz, ein Kiffer mit fünf Gramm Marihuana sowie zwei zur ausgeschriebene Personen waren das Ergebnis. Aber kein Einbrecher befand sich nach aktuellem Stand unter den Kontrollierten. Doch etwa die Hälfte der umfangreichen Kontrollmaßnahme, die aufgrund der vermehrten Einbrüche in Weil am Rhein und im Rebland aktuell zu verzeichnen sind, entfällt auf die Abschreckung, erläutert Bohnert das Konzept, das mit Fahndung, Ermittlung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit hinterlegt ist. „Ihr dürft euch nicht sicher fühlen, ihr geht ein großes Risiko ein“, will er den möglichen Einbrechern verdeutlichen.

Der massive Personaleinsatz soll bis Ende dieser Woche aufrechterhalten werden. Sinkt die Zahl der Einbrüche, erlischt das „rote Signal“ aus der Statistik auf Gelb oder Grün, womit weniger kontrolliert wird. Hebeln Einbrecher weiter Fenster und Türen aus und steigen in die Wohnungen ein, sollen auch in der nächsten Woche in Weil verstärkt Streifen unterwegs sein.

Selbst wenn die Einbruchszahlen in Weil sinkt, weiß Revierleiterin Kathrin Mutter: „Wir werden das Problem nicht ganz aus der Welt schaffen können.“ Und Bohnert geht noch einen Schritt weiter. „Das ist ein Verdrängungskonzept.“ Die Einbrecher steigen also in anderen Regionen in Häuser ein.

Die Täter sind nach den Erkenntnissen der Polizei schließlich mobil. „Wir wissen um die Ströme aus Osteuropa“, erklärt Polizeisprecher Dietmar Ernst. Es gebe jedoch auch Täter, die hier wohnen. Doch insgesamt müsse man von einer organisierten Kriminalität ausgehen. Sobald die Einbrecher bemerkt werden, würden diese die Flucht ergreifen. „Es gab keine nennenswerten Übergriffe gegenüber den Hausbewohnern.“

Die Polizei setzt bei der Suche nach Verdächtigen auch auf die Mithilfe aus der Bevölkerung, was auch schon erfolgt sei. „Im gesamten Kreisgebiet melden Leute Verdächtige.“ Speziell Männer um die 30 Jahre mit osteuropäischem Aussehen, die mit fremden Fahrzeugen und ausländischem Kennzeichen unterwegs sind, zählen dabei zu den kritisch Beäugten.

Bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität greift das Polizeipräsidium Freiburg auf bewährte Maßnahmen und damit das Konzept aus dem Vorjahr zurück, wie Bohnert schildert. „Wir haben 2016 die Trendumkehr geschafft.“ So sei es erstmals gelungen, mit dem Konzept den Anstieg der Einbruchs-kriminalität zur Zeitumstellung und damit mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit zu brechen. Nach der Phase Grün folgte nun im Herbst die Phase Gelb, was zu verstärkten Polizeimaßnahmen führte. „Das hat nicht ausgereicht, die Phase rot zu verhindern“, wurde in Weil und im Rebland seit Oktober knapp 30 Mal eingebrochen. Daher werden auch Kräfte der weitere Bereitschaftspolizei hinzugezogen (wir berichteten). Ernst: „Wir setzen alles daran, hier entscheidend gegenzuwirken.“

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