Weil am Rhein Kleiner Verein leistet große Hilfe

Weiler Zeitung
In Kiew freuen sich die Kinder über die Unterstützung aus Weil am Rhein und den Besuch von Thomas Harms (vorne). Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

KiHeV: Patientenkreis in der Poliklinik erweitert / Geräte und Arzneien fehlen / Thomas Harms hilft

Das Projekt KiHeV hat weiter einen hohen Stellenwert. Auch nach mehr als drei Jahrzehnten ist die Hilfe des kleinen Vereins aus Weil so wichtig, wie in den ersten Tagen nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl.

Weil am Rhein (sc). Dank vieler großzügiger Spenden war es Thomas Harms nun wieder möglich, notwendige medizinische Geräte und vieles mehr in die dortige Poliklinik zu bringen. Denn: „Die Mittel, die vom ukrainischen Staat für Reagenzien, Diagnose und gezielte Therapie zur Verfügung gestellt werden, reichen hinten bis vorne nicht.“ Neben den vielen kranken Kindern, die aus den heute noch verstrahlten Gebieten in die Klinik kommen, gehören neuerdings auch Kinder und Jugendliche aus dem umkämpften Gebiet des Donbass im Osten der Ukraine, die psychisch angeschlagen sind, zu den Patienten. Hinzu kommen Soldaten aus den Kriegsgebieten, die ebenfalls seelisch und körperlich versehrt sind. Und, die damals zum Aufräumen nach der Tschernobyl-Katastrophe entsandten Arbeiter, die sogenannten Liquidatoren, leiden unter verschiedenen Krankheiten, die ebenfalls chirurgische Eingriffe und Intensivbehandlungen notwendig werden lassen. Auch sie gehören zwischenzeitlich zum Patientenkreis, der in der Poliklinik versorgt werden muss.

Geräte wie Electrocardiographen, Monitore für die Patienten, Infusiomaten und vieles mehr fehlen. Arzneimittel zur Behandlung des immer größer werdenden Patientenkreises sind rar oder gar nicht vorhanden. Die vorhandenen medizinischen Geräte stammen noch aus der Sowjetzeit, so ist das einzige Gerät zur Lungenventilation 40 Jahre alt.

Mitbringen konnte Harms dieses Mal Beatmungsmasken für Erwachsene und Kinder sowie andere wichtige Dinge, die ebenfalls dringend benötigt werden. Aber auch Süßigkeiten und Spielzeug für die Kinder waren mit im Gepäck. „Der gute Onkel Thomas“, wie die Kinder ihn liebevoll nennen, zeigten ihre Freude und Dankbarkeit. Viel Applaus und ein Dankeschön gab es für die Helfer von KiHeV auch durch Professor Anatolii Chumak vom nationalen ukrainischen Forschungszentrum der Strahlenmedizin „für die so beständige, wichtige und große humanitäre Hilfe dieser kleinen Organisation“.

„Wir geben nicht auf“, unterstreicht Harms, auch wenn es in der Zukunft noch viel Arbeit bedeute, Spenden und gespendete medizinische Geräte aufzutreiben. Das Ziel sei, einen mehr oder weniger normalen Zustand der medizinischen Versorgung der betroffenen Menschen zu erreichen.

Dass die Spenden der Menschen aus Weil am Rhein und der Region gut angelegt sind, das sieht Harms bei jedem seiner Besuche, wenn er in die leuchtenden Augen der Kinder schaut und die Ärzte, Schwestern und Helfer ihre Dankbarkeit ausdrücken.

Wer den Verein KiHeV unterstützen will, kann Geld auf das Konto bei der Sparkasse Markgräflerland Weil DE22683518650008131112 SOLADESIMGL oder bei der Volksbank Dreiländereck DE79683900000000380555 VOLODE66XXX überweisen.

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