August Enderlin ist in Alt-Weil noch heute als „Mann mit dem Velo“ bekannt. Er war der letzte, der das Schlössli bewohnte, und war bis ins hohe Alter mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs. Der im Jahr 2003 verstorbene „Enderle-August“ war ein höchst intelligenter Mensch, der belesen war und Schiller, Goethe sowie den Heimatdichter Johann Peter Hebel schätzte. Zudem trat er vehement für den Erhalt seines Besitzes ein. Er kämpfte mit drei Anwälten und Sachverständigen vor Gericht mit der Stadt Weil, die das Anwesen wegen Baufälligkeit am liebsten abgerissen hätte.
Rosen, Beete und Bienen
Heute ist der mehr als 5000 Quadratmeter große Garten – das entspricht einem guten halben Fußballfeld – mit mehr als 150 historischen und englischen Duftrosen, Buchskugeln und Beeten bepflanzt.
Erich Ludin besitzt auch 16 Bienenvölker, von denen er den Schlösslihonig gewinnt, von dem Besucher bei „Tagen der offenen Tür“ kosten dürfen. Im Dachgeschoss des Gesindehauses brüten zudem Turmfalken ihre Eier aus. „Der Garten ist für uns ein kleines Paradies, in dem man runterkommen und herrlich entspannen kann“, erklären die Eheleute Ludin.
Am Sonntag, 8. September, öffnen sie dieses Kleinod in Alt-Weil auch wieder für die Besucher, bei denen die Führungen durch den Garten gut ankommen. „Manchmal sind 300 oder 400 Leute da“, freut sich Renate Ludin.
Unter dem Titel „Lebensader Hauptstraße“ steht die Sommerserie unser Zeitung. Vier Wochen lang blicken wir von Montag bis Samstag darauf, welche interessanten Personen, Plätze und Gegebenheiten es zwischen dem Zoll in Alt-Weil bis zur Dreiländerbrücke in Friedlingen gibt.
Bereits erschienen:
Folge 1, 12. August: Zollamt
Folge 2, 13. August: TAM