Weil am Rhein Thema Plastik im Fokus der Vitra

wz/ilz
Mit dem Material Plastik setzt sich Vitra in zwei Ausstellungen in diesem Jahr auseinander. Foto: zVg/Vitra/Precious Plastic

Programm für das Jahr 2022 vorgestellt. Zwei Ausstellungen zum Thema Plastik

Weil am Rhein - Bei Vitra werden im kommenden Jahr unterschiedliche Aspekte von Kunst und Design beleuchtet, wie aus dem nun veröffentlichten Jahresprogramm hervorgeht. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit dem Material Plastik.

So ist vom 26. März bis zum 4. September im Vitra Design Museum die Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ zu sehen. Plastik prägt unseren Alltag wie kaum ein anderes Material, heißt es im Jahresprogramm. „Jahrzehntelang haben Kunststoffe die Vorstellungskraft von Designer und Architekten beflügelt, sie standen für unbeschwerten Konsum und revolutionäre Neuerungen.“ Doch diese Zeiten seien vorbei, denn die Folgen des Kunststoff-Booms sind drastisch sichtbar geworden.

Mit der Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ untersucht das Vitra Design Museum die Geschichte, Gegenwart und Zukunft eines kontroversen Materials – vom rasanten Aufstieg der Kunststoffe im 20. Jahrhundert über ihre verheerenden Folgen für die Umwelt bis hin zu Lösungsansätzen für einen nachhaltigeren Umgang mit Plastik, heißt es in der Mitteilung.

Zu den Exponaten gehören Raritäten aus der Frühzeit der Kunststoffe, Objekte der Pop-Ära, aber auch zahlreiche aktuelle Entwürfe und Projekte, darunter pragmatische Innovationen, Projekte zur Säuberung der Weltmeere sowie Bioplastik auf Basis von Algen oder Pilzzellen.

Das Thema Plastik wird im kommenden Jahr auch in der Vitra Design Museum Gallery aufgegriffen, wo die Schau „Precious Plastic“ vom 26. März bis zum 4. September zu sehen sein wird.

Erstmals seit ihrem Bestehen wird die Vitra Design Museum Gallery in diesem Jahr als Spielort in die große Wechselausstellung im Hauptgebäude von Frank Gehry einbezogen, heißt es dazu. Als Satellit der Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ widmet sich „Precious Plastic“ dem Prinzip des Recyclings und präsentiert die gleichnamige Initiative des Niederländers Dave Hakkens, die mit einfach nachzubauenden Maschinen zum Do-it-Yourself-Recycling aufruft.

Darüber hinaus vermittelt die Präsentation Hintergründe zu den verschiedenen Spielarten von Kunststoffarten und den komplexen Techniken bei ihrer Sortierung und Wiederverwertung. Den oft verborgenen Prozess des Recyclings macht die Ausstellung damit transparent und nachvollziehbar – er birgt ein gestalterisches Potenzial für Designer, Industrie und uns alle, das noch längst nicht ausgeschöpft ist, heißt es im Jahresprogramm.

Neuer Blick auf Farben

Die neue, jährlich wechselnde Präsentation im Vitra Schaudepot wird sich ab dem 14. Mai ein Jahr lang dem Thema Farbe im Design widmen. Dafür hat das Vitra Design Museum die niederländische Designerin Sabine Marcelis eingeladen, die ihre Arbeiten in der Ausstellung „Farbrausch“ präsentieren wird. „Sabine Marcelis wird das Schaudepot mit einer ebenso einfachen wie beeindruckenden Geste gestalten – sämtliche Sammlungsobjekte werden nicht mehr nach Chronologie, sondern nach Farbe arrangiert“, blickt man bei Vitra der Ausstellung entgegen. So entstehe ein völlig neuer Blick auf die Sammlung, der faszinierende Querverweise über Epochen und Stile erlaube und gleichzeitig ein monumentales Farberlebnis schaffe.

Ergänzt wird die Präsentation um Objekte und Dokumente aus dem Archiv des Museums, in denen eine besondere Art und Weise der Auseinandersetzung mit dem Thema sichtbar wird.

Roboter-Schau: Abschluss in Weil

Einen Blick auf ein modernes Thema wirft auch die Roboter-Ausstellung im Vitra Design Museum. Vom 24. September bis zum 5. März 2023 ist dort die Schau „Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine“ erneut zu sehen.

Seit einigen Jahren halte die Robotik Einzug in unser Leben, heißt es zum Hintergrund. Die Beispiele dafür reichen von Transportdrohnen oder Pflege-Robotern bis hin zu Internet-Bots, die Informationen steuern, aber auch manipulieren können.

Die Ausstellung war 2017 die erfolgreichste Schau in der Geschichte des Vitra Design Museums und kommt zum Abschluss ihrer weltweiten Tournee noch einmal zurück nach Weil am Rhein. Dafür wird sie um wichtige Entwicklungen in Robotik und Digitalisierung der letzten Jahre ergänzt, teilt Vitra mit. Die vergangenen Jahre haben auch gezeigt, wie stark politische Felder – etwa Wahlen oder Debatten über Diversität oder Klimawandel – heute durch Algorithmen und künstliche Intelligenz gesteuert werden können und welche Risiken sich daraus ergeben.

Neben Robotern aus dem Wohnbereich, der Industrie oder der Medizin präsentiert die Ausstellung Medieninstallationen, Computerspiele und Beispiele aus Film und Literatur. „Sie zeigt, wie der Robotik-Boom unser Leben verändert – und wie Design die Robotik verändert. Zugleich weitet sie den Blick für die ethischen und politischen Fragen, die die Robotik heute aufwirft.“

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