Opfern von Krieg und Zerstörung ein Gesicht geben
Wie der Krieg in dem Alltag der Menschen und der Künstler Einzug hält, skizziert Ruth Loibl in ihren Tuschezeichnungen als Selbstporträt, mit dem Bleistift am Tisch sitzend, vor sich Panzer und Kampfjets. Aus den 1990er Jahren stammen die Irakkrieg-Szenen „Verbrannte Erde“ von Ilse Sterzl, die aber heute noch gültig sind als Sinnbilder für Krieg und Zerstörung. Eindrücklich stellt Beate Schöpflin nicht nur Kriegs-, sondern auch andere Gesellschaftsopfer dar bis hin zu dem aktuellen „Butscha“-Porträt.
Neben Malerei, Grafik, Objekten, Collagen und Skulpturen fallen auch einige Installationen ins Auge. Etwa die „Autoväschen“ von Matthias Frey, kleine verfremdete Blumenvasen, oder das Objektensemble „Ort“ von Ulrich Wössner mit „Lost Places“ aus verschiedenen Materialien wie Holz und Metall. Die Sparte Video ist durch Peter Bosshart und Karin Hochstatter vertreten, bei ihm mehr ländlich fokussiert, bei ihr mehr auf Technik.
Ein begehbares Haus im Dachgeschoss
Im Dachgeschoss hat Kathrin Stalder ein begehbares Haus als lauter Stoffteilen aufgebaut, betitelt „Heimat in Fäden“, zu dem noch eine lange Bahn mit den Namen der Menschen aus verschiedensten Ländern gehört, die diese Textilien bestickt haben. Bei diesem textilen Haus kann man das verlorene Paradies als Verlust der Heimat deuten.