Weil am Rhein Kritik an Planung zurückgewiesen

Weiler Zeitung
Die Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet „Hohe Straße“ laufen. Direkt hinter dem Hieber-Markt (Bild hinten) soll auf den beiden größten Grundstücken auch ein gewisser Anteil sozialer Wohnungsbau erfolgen. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Neubaugebiet: Stadt gibt Anteil für sozialen Wohnungsbau vor / Eigentumserwerb für Familien

Der soziale Wohnungsbau ist der Stadt ein Anliegen. Das unterstrichen Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Erster Bürgermeister Christoph Huber im Gemeinderat. Damit reagierte die Stadtspitze auf Kritik von Peter Reinders, vormals Stadtplaner im Rathaus.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Zuletzt erneuerte der Pensionär via Leserbrief sein Missfallen darüber, dass die Stadt im Neubaugebiet „Hohe Straße“ zu wenig für den sozialen Wohnungsbau getan habe (Weiler Zeitung, 21. April). Anhand einer Karte des Neubaugebiets zeigte Huber daher auf, dass viele der dortigen Flächen sich zwar im städtischen Eigentum befinden, aber für die öffentliche Nutzung vorgesehen sind, wozu auch Grünflächen zählen. Hinzu kämen Bauten der Baugenossenschaft sowie der städtischen Wohnbau, beides seien keine „Haifische“.

Kleine Grundstücke würden sich nicht für den sozialen Wohnungsbau eignen, sondern hier wolle man Familien den Eigentumserwerb ermöglichen. Dazu würden auch die Grundstücke zählen, die mit einem Kriterienkatalog für die Vergabe hinterlegt wurden und von der Stadt veräußert werden. „Die Stadt nimmt ihre Verantwortung absolut wahr“, betonte Dietz. Wie berichtet, wurden bei der Diskussion über die Vergabekriterien für die städtischen Grundstücke die zwei größten erst einmal ausgenommen, wo nun anders gebaut werden soll, der Erwerber sich verpflichtet, 30 Prozent der errichteten Wohnfläche dem sozialen Wohnungsbau zu widmen.

Genau an diesen Anteil müsse festgehalten werden, unterstrich UFW-Stadtrat Axel Schiffmann. Ob dies sich für den Investor rechnet, konnte Bürgermeister Rudolf Koger nicht abschließend beantworten, wobei er es aber vermutet. „Ansonsten würden die es nicht machen.“ Die Kalkulationsgrundlage wolle der Käufer wohl kaum vorlegen. Die bisherigen Interessenten, die sich zuvor bei der Stadt gemeldet haben, hätten aber zu dem Zeitpunkt nichts vom sozialen Wohnungsbau-Anteil gewusst.

„Wir begrüßen den Plan, dass nun mehr Wohnraum geschaffen wird als zuvor geplant“, freute sich Grünen-Fraktionschef Martin Fischer. Hinzu komme nun die Sozialbindung, die er ebenfalls guthieß.

Mögliche Konfliktpotenziale erkennt Wolfgang Roth-Greiner (FDP) angesichts des Hieber-Marktes, der direkt angrenzend die Anlieferzone habe. „Die Planer müssen sich schon überlegen, wohin die Räume gelegen sind“, rechnet Dietz nicht damit, dass die Schlafzimmer zur Ostseite, also zur Anlieferzone hin, ausgerichtet würden.

Letztlich stimmte der Gemeinderat dafür, die beiden großen Grundstücke mit dem Passus des sozialen Wohnungsbaus öffentlich auszuschreiben.

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