Weil am Rhein „Krone“ wird verkauft

Saskia Scherer
 Foto: zVg

Gastronomie: Unternehmerische Entscheidung / Für 3,5 Millionen Euro

Die Altweiler „Krone“ steht zum Verkauf. Das älteste Gasthaus der Stadt wird auf einem Immobilienportal für knapp 3,5 Millionen Euro angeboten. Es war eine unternehmerische Entscheidung: „Auf Grund der schweren Zeit während Corona und auch der aktuellen Zeit mit der Energie- und Wirtschaftskrise haben wir uns entschlossen, das Risiko zu minimieren und uns auf einen Betrieb zu konzentrieren“, erklärt Inhaberin Sonja Hechler auf Nachfrage unserer Zeitung.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Zuletzt war die „Krone“ als Bed&Breakfast betrieben worden, der Restaurantbetrieb wurde jüngst mit dem der Binzener „Mühle“ zusammengelegt. „Nach über zehn Jahren, die ich in der ,Krone’ wirken durfte, haben wir uns schweren Herzens entschlossen, die ,Krone’ zu verkaufen“, bedauert Hechler. „Meine Großeltern und auch meine Eltern haben diesen Betrieb aufgebaut und erfolgreich über viele Jahre geführt.“

Das Fine-Dining-Restaurant in der „Krone“ sei sehr personalintensiv und somit auch sehr kostenintensiv gewesen, erläutert Hechler weiter. „Gute Fachkräfte zu bekommen und zu halten ist schwierig und hat uns vergangenen Sommer vor eine große Herausforderung gestellt.“ Nun wurde das Team gebündelt. „Wir sind in der ,Mühle’ in Binzen sehr gut aufgestellt. Ebenso haben wir uns nach unserer Hochzeit im September entschieden, dass mein Mann, Fabio Elia, und ich zukünftig gemeinsam in einem Betrieb Gastgeber sein möchten, um stärker zu sein und um mehr Zeit zusammen verbringen zu können.“

Das Wirte-Ehepaar hat sich entschlossen, in der „Mühle“ nur ein Konzept anzubieten. „Wie auch in der ,Krone’ legen wir großen Wert auf die Qualität unsere Produkte“, betont Hechler. Ein „Fine Dining“ wird nicht mehr angeboten. „Die Karte ist sehr zugänglich.“ Die Speisen sind regional und einige haben noch die italienische Note.

Die Entscheidung für die „Mühle“ sei gefallen, da dort mit Besitzer Wolfgang Würzburger auf einen starken Partner gesetzt werden könne. „Und mit 32 Zimmern und der zusätzlichen Meeting- und Eventlocation sehen wir sehr viel Potenzial.“

Es gibt Interessenten

Die Mitarbeiter der „Krone“ sind teilweise noch in Alt-Weil oder bereits in der „Mühle“ im Einsatz. Einige haben eine neue Herausforderung angenommen. Ein anderer Teil wird später übernommen, kündigt die Gastronomin an.

Es gebe bereits Kaufinteressenten. „Es ist uns wichtig, dass die ,Krone’ in gute Hände kommt und weiterhin Geschichte schreiben kann.“ Der Betrieb läuft weiter, Reservationen in der „Krone“ für das Hotel und Meetings werden weiterhin angenommen.

Ein Familienbetrieb

Sonja Hechlers Großeltern Lutz und Anneli Hechler hatten die „Krone“ im Jahr 1952 zunächst gepachtet, 1960 erwarben sie die Gaststätte und bauten sie aus. Die Söhne Hansjörg und Roland wuchsen in die Gastronomie hinein. Ersterer wirkte mehr als 30 Jahre lang in der „Mühle“ in Binzen, während Roland Hechler nach verschiedenen gastronomischen Stationen 1971 in den elterlichen Betrieb zurückkehrte. Seine Leistung wurde in den 70er-Jahren auch mit einem Michelin-Stern gewürdigt, den er mehr als zehn Jahre hielt. Seine Frau Marianne leitete den Service.

Das historische Haus aus dem Jahr 1572 wurde im Jahr 2012 komplett saniert. Drei Jahre später folgte die Übergabe an die nächste Generation: Sonja Hechler und ihr Bruder Peter übernahmen die Geschäftsführung, sie leitete fortan den Gastrobetrieb. Im selben Jahr folgten die Erweiterungspläne: Neben dem Gasthaus entstand ein Neubau mit fünf neuen Hotelzimmern, Veranstaltungs- und Seminarräumen mit angeschlossener Küche und einer großen Sonnenterrasse davor. Dieser wurde 2017 eingeweiht.

Als „Markgräfler Juwel“ und „Gelegenheit für Gastronomen, Unternehmer oder Investoren“ wird die „Krone“ im Makler-Exposé beschrieben. Das Hotel verfügt über 17 Zimmer. Im Innenbereich des Restaurants gibt es 40 Sitzplätze, auf der Terrasse im Sommer weitere 50. Im prospektierten Kaufpreis sind sowohl die kompletten Kücheneinrichtungen als auch das Mobiliar beziehungsweise die gesamte Hotelausstattung enthalten, heißt es im Exposé.

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