Weil am Rhein Kulturelles Leben kommt wieder zum Erliegen

Saskia Scherer

Coronavirus: Wie sich der Teil-Lockdown auf geplante Veranstaltungen und verschiedene Einrichtungen auswirkt.

Weil am Rhein - Manch einem mag es wie ein Déjà-vu vorkommen: Der am Mittwoch beschlossene „Teil-Lockdown“ bringt, ähnlich wie im Frühjahr, massive Einschränkungen mit sich. Wir haben uns umgehört, was das für das kulturelle Leben in der Stadt im November bedeuten wird.

Klar ist laut Kulturamtsleiter Tonio Paßlick bereits, dass keine Veranstaltungen im November stattfinden können und dass die Museen geschlossen werden – übrigens schon an diesem Wochenende. Betroffen sind etwa die Ausstellungen „Knopf dran!“ im Museum Weiler Textil Geschichte, „Weil Welt Weit“ im Museum am Lindenplatz oder „Temporary Perfection“, die der Weiler Kunstverein im Stapflehus zeigt. Auch das für Sonntag geplante Konzert in der Ötlinger St. Galluskirche fällt aus, kündigt Paßlick an. „Das wäre zwar formal nicht nötig, aber es sollen ja Anlässe vermieden werden, bei denen viele Menschen zusammenkommen.“ Und für das Konzert habe es bereits viele Anmeldungen gegeben.

Noch nicht klar ist, welche Regelungen für Einrichtungen wie die Volkshochschule oder die Musikschule gelten werden. „Wir müssen auf die Landesverordnung warten.“

Orchester will Konzerte verschieben

Bei der Orchestergesellschaft Weil am Rhein sollen nun die Herbstkonzerte, die für den 14. und 15. November geplant waren, zu Weihnachtskonzerten werden. „Ich bemühe mich seit Mittwoch, diese in den Dezember zu verschieben“, berichtet Vorsitzende Gabriele Foege. „Es ist schade, ich war so zuversichtlich.“ Auch ein Hygienekonzept wurde aufgestellt, um die bestmögliche Sicherheit für die Besucher zu bieten. „Aber es gilt, nach vorne zu blicken und nicht den Kopf in den Sand zu stecken“, gibt sich Foege optimistisch. „Das Programm ist nahezu aufführungsbereit und wir hatten schöne Proben. Wir wollen die Konzerte nicht fallen lassen und versuchen, eine Lösung zu finden.“

Der Vorverkauf wurde erst einmal gestoppt. Die bereits gekauften Tickets sollen ihre Gültigkeit behalten. Wer die Karten nicht mehr nutzen will, kann sie laut Foege spenden, einen Gutschein für ein anderes Konzert der Orchestergesellschaft erhalten oder bekommt sein Geld zurück.

TAM zeigt ohnehin keine Vorführungen

Weil Klaus-Peter Klein, Leiter des Theaters am Mühlenrain (TAM), bereits alle Veranstaltungen bis Jahresende abgesagt hat, ändert sich für ihn durch die neuen Beschränkungen prinzipiell nichts. Aber die Lage beschreibt er dennoch als traurig. „Es fehlt sehr.“ Kompromisslösungen würden sich im TAM einfach nicht anbieten, selbst bei „Pärchenbestuhlung“ würden nur 15 Zuschauer Platz finden. „Ich habe mir Gedanken in alle Richtungen gemacht.“

Sollten wieder Vorstellungen möglich sein, sei die Truppe, die auch das Stück „Sex isch gsünder als Kopfsalat“ auf die Bühne gebracht hatte, innerhalb von vier Wochen einsatzbereit – inklusive Vorlaufzeit für den Vorverkauf. „Aber aktuell sehe ich keine Chance.“

Ein „optimistisches Auge“ richte er auf den Sommer. „Wir würden dann auch vom normalen Spielplan abweichen. Normalerweise haben wir im Juli und August ja nur wenig Programm, aber wir würden sofort durchstarten.“

Ausstellung ist bereits geschlossen

Rolf Frei hat seine Galerie Underground in Haltingen bereits seit dem vergangenen Sonntag geschlossen. Dort war seit dem 16. Oktober die Ausstellung „Naturimaginationen“ mit Papierarbeiten und Installationen von Hannelore Weitbrecht zu sehen, deren Eröffnung dreimal hatte verschoben werden müssen. „Die Besucher haben sich nicht alle an die Regeln gehalten“, bedauert Frei. Interessierte können eine E-Mail an frei@rolf-frei.de senden, sie erhalten dann eine Nachricht, wann sie die Ausstellung wieder besuchen können. Darauf weist er auch auf der Internetseite der Galerie explizit hin.

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