Weil am Rhein Lärmschutz wird Top-Thema

Weiler Zeitung

Schulbericht: Brandschutz weiter zentraler Punkt / Raumsituation ein Problem / Stadt fehlen Mitarbeiter

Mit einer Mischung aus Zufriedenheit über das Erreichte und dem Wissen, dass weitere teure Investitionen anstehen, hat die Stadt den Schulbericht 2018 im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss präsentiert. Nach dem Thema Brandschutz rückt künftig verstärkt der Lärmschutz in den Blick.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Die 40-seitige Auflistung von Ausführungen der Schulleitungen, den Veränderungen gegenüber dem Vorjahr und der Einschätzung des Gebäudemanagements zeigt nach Einschätzung von Hauptamtsleiterin Annette Huber: „Wir haben einen guten Stand an den Schulen erreicht.“ So zahle es sich aus, dass konsequent die Punkte in den vergangenen Jahren angegangen worden seien. „Es ist ein kurzer Schulbericht, doch weiterhin ein kostenintensiver“, meinte Andreas Rühle (UFW).

Mangel an Fachkräften

Knackpunkt bei der Behebung von Defiziten bleibt der Fachkräftemangel, berichtete Oberbürgermeister Wolfgang Dietz mit „offenen blanken Nerven“. „Auf dem Markt haben wir keine Personen, die es umsetzen können. Wir haben echte Personalprobleme.“ Daher müsse die Verwaltung sehen, wie nach und nach die Themen angegangen werden können. Für einen kalten Rücken empfahl er, in der Schule einen Pullover anzuziehen. Auch beim Lärmschutz gab sich Dietz pragmatisch. „Der Lärmschutz lässt sich verbessern durch eine bessere Erziehung der Kinder.“

Brand- und Lärmschutz

Der Brandschutz bleibt laut Huber ein „Dauerthema“ und auf den Lärmschutz müsse verstärkt ein Augenmerk gelegt werden. „Man muss beide Sachen zusammen betrachten“, erklärte der OB auf Nachfrage von Matthias Dirrigl (SPD), dass Brand- und Lärmschutz gleichzeitig analysiert werden sollen.

Räume für Realschule

Außerdem gebe es an Schulen eine Raumknappheit, mit der angesichts von anderen Prognosen nicht gerechnet wurde. Speziell die Sprachheilschule ist davon betroffen, da diese ab Mitte 2019 Platz machen muss für die unter Raumnot leidende Realschule Dreiländereck (wir berichteten).

Die Sanierung der Kleinsportanlage der Realschule Dreiländereck und des Oberrhein-Gymnasiums wurde ausgeschrieben, Mittel in Höhe von 300 000 Euro stehen im Haushalt. Für die Realschule sind 80 Fünftklässler angemeldet worden.

Vor dem Hintergrund von prognostizierten kontinuierlich steigenden Einwohnerzahlen in Weil soll die Raumsituation an den Grundschulen und allen weiterführenden Schulen fortlaufend analysiert werden.

Gemeinschaftsschule

Auch in der Gemeinschaftsschule gibt es so viele Schüler, dass nun bereits ein Erweiterungsbau auf den Weg gebracht wurde. Zum nächsten Schuljahr wird mit einer Vierzügigkeit gerechnet. Ein Fehlbedarf von 700 Quadratmetern steht bisher einer Berechnung zufolge unterm Strich. Aktuell läuft auch die millionenschwere energetische Sanierung des Gebäudes an der Ergerstraße (wir berichteten).

Beide Gymnasien

Zwar reichen die Räume im Kant-Gymnasium aus, doch auch hier ist einiges zu tun. So soll es im nächsten Jahr an die Neuausstattung der naturwissenschaftlichen Räume gehen. Der Bildungsplan gibt zudem vor, dass neue Werkräume entstehen müssen, was auch auf das Oberrhein-Gymnasium zukommt.

Größte Baustelle wird aber die Sanierung des mehr als 50 Jahre alten Kant-Altbaus sein, wofür im nächsten Jahr eine Konzepterstellung ansteht. Ein Lift im Innenhof zum Haus der Volksbildung steht dabei auf der Agenda. Für das kommende Schuljahr liegen 125 Anmeldungen für Fünftflässler beim Kant- und 60 Anmeldungen für das Oberrhein-Gymnasium vor.

Karl-Tschamber-Schule

Die Raumsituation an allen Grundschul-Standorten in Weil wird als gut bewertet. Der Bildungsplan zwingt aber die Karl-Tschamber-Schule dazu, wegen des wieder eingeführten Fachs Kunst/Werken einen neuen Werkraum zu schaffen. Hier gibt es eine Übergangslösung, indem zwei Räume zusammengefasst wurden und nun „ein langer schmaler Raum“ entstanden ist“, monierte Monika Sulzberger (SPD). „Das kann nur eine Übergangslösung sein“, sagte Norbert Nußbaumer, Sachgebietsleiter Schulen und Sport.

Für einen neuen Fahrradständer, der allein mit Materialkosten von 15 000 Euro zu Buche schlägt, wird noch nach freien Mitteln im städtischen Haushalt gesucht.

Leopoldschule

Graffiti an der Turnhalle und im Eingangsbereich der Leopoldschule sollen dieses Jahr beseitigt werden, sofern kein Gerüst notwendig ist. Die Anregung von Dirrigl einen Hubsteiger einsetzen, hat Nußbaumer aufgenommen. In höher gelegenen Bereichen werde bisher gewartet und dann entfernt. Die Stadt will außerdem das Thema Lärmbelastung aufarbeiten und externe Fachberater hinzuziehen.

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