Weil am Rhein Leben und Werk von Luis Barragán

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Luis Barragán, Los Clubes, Atizapán de Zaragoza (Grossraum Mexiko-Stadt), 1961–1966, Die Brunnenanlage „Fuente de los Amantes“ Foto: Armando Salas

Ausstellung: Gesamtwerk des mexikanischen Architekten ab 15. Mai auf dem Vitra Campus

Weil am Rhein. Luis Barragán (1902 – 1988) gilt als bedeutendster mexikanischer Architekt des 20. Jahrhunderts. Seit 1996 befindet sich der berufliche Nachlass des Architekten im Besitz der Barragan Foundation in Birsfelden bei Basel. Über die vergangenen 20 Jahre wurden die Archivbestände dort von einem kleinen Team unter der Leitung von Federica Zanco systematisch erfasst und im Zuge einer umfassenden Erforschung des Gesamtwerks von Barragán wissenschaftlich aufgearbeitet.

Im Rahmen einer neuen Partnerschaft zwischen der Barragán-Foundation und dem Vitra Design Museum wird das Barragán-Archiv nun in das Vitra Design Museum auf den Vitra Campus in Weil am Rhein überführt. Somit wird es künftig zusammen mit anderen bedeutenden Archivbeständen im Vitra Design Museum – etwa von Charles and Ray Eames, Alexander Girard, Anton Lorenz, George Nelson und Verner Panton – für die weitere Erforschung und für Kooperationen mit anderen Institutionen verfügbar sein.

Das Barragán-Archiv soll in von Dieter Thiel gestalteten Räumlichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vitra Schaudepot untergebracht werden. Diese umfassen einen gesicherten Archivraum, einen „Study Room“ für Forscher und einen Ausstellungsraum, die Barragán Gallery.

Einblicke in das Leben und Werk von Luis Barragán

Die Präsentation zeigt eine Auswahl von Plänen, Fotografien und anderen Dokumenten aus dem Barragán-Archiv sowie biografische Informationen und eine illustrierte Zeittafel zur modernen Architektur in Mexiko. Dadurch werden Einblicke in das Leben und Werk von Luis Barragán in einem größeren Kontext vermittelt.

Dessen Oeuvre erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs Jahrzehnten zwischen den späten 1920er Jahren und den 1980er Jahren. Nachdem Barragán schon mit seinen ersten Bauten in seiner Heimatstadt Guadalajara internationale Beachtung fand, zog er 1935 nach Mexiko-Stadt und entwickelte dort seine Architektursprache weiter. Indem er das internationale Vokabular der Moderne mit charakteristischen Elementen der mexikanischen Kultur und Landschaft verband, fand er nach und nach zu einem unverkennbaren und ganz eigenen Ausdruck. Zu den bedeutenden Werken von Luis Barragán gehören die Planung des neuen Stadtteils Jardines del Pedregal (1945 – 1952) inmitten einer Lavalandschaft im Süden von Mexiko-Stadt, sein eigenes Wohnhaus (1948) und die beiden Siedlungen Las Arboledas (1957–1962) und Los Clubes (1961–1966). 1980 wurde Barragán mit dem Pritzker Prize geehrt, der weltweit bedeutendsten Auszeichnung für Architektur.

Auszeichnung für Architektur

Die Dokumente und Objekte im Barragán-Archiv umfassen den gesamten beruflichen Nachlass. Dazu zählen rund 13 500 Zeichnungen, Pläne und Dokumente, eine annähernd gleich große Fotosammlung sowie eine Reihe von Modellen, Möbelstücken und Objekten. Die Barragán -Foundation wurde gegründet mit dem Ziel, den beruflichen Nachlass des Architekten als Ganzes zusammenzuhalten und dessen angemessene Konservierung und weitere Erforschung zu ermöglichen. Über die Jahre konnten weitere relevante Bestände erworben werden.

Die Barragán-Foundation und das Vitra Design Museum blicken bereits auf eine frühere Partnerschaft zurück. Im Jahr 2000 wurde im Vitra Design Museum die gemeinsam produzierte Ausstellung „Luis Barragán: Die Stille Revolution“ eröffnet, welche anschließend in verschiedenen Museen weltweit zu sehen war. Für die kommenden Jahre plant das Vitra Design Museum eine neue Retrospektive über das Werk Luis Barragáns. Eine Publikation zum Gesamtwerk von Barragán ist ebenfalls in Vorbereitung. Am 15. Mai, ab 13, 14 und 15 Uhr, stellen die Kuratoren im Rahmen der Architekturwoche Basel die Barragán-Gallery und das Werk des Architekten mit Kurzführungen und Gesprächen vor. Nach dem Eröffnungswochenende können Führungen durch die Barragán-Gallery online über www.design-museum.de gebucht werden.

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