Weil am Rhein (db). „Lennie“ ist im Jugendzentrum in Friedlingen ein gern gesehener Gast. Der siebenjährige Border Collie-Rüde der Leiterin Lily Winzer ist bei den Kindern eine Attraktion. Die Leitung des Jugendzentrums, das über die Woche verteilt von etwa 80 Kindern und Jugendlichen besucht wird, hat Lily Winzer seit einem Jahr inne. Leonard „Pinsel“ Bernstein, wie „Lennie“ mit vollem Namen heißt, ist für die Kinder vieles in einem: „Er ist Spiel-, Knuddel- und Actionpartner und ein sehr guter Fußballer“, meint Lily Winzer schmunzelnd. Spätestens seit dem Kinofilm „Ein Schweinchen namens Babe“, in dem ein kleines Ferkel von seiner Hundeziehmutter zum „Schäferschwein“ ausgebildet wird, sind Border Collies auch der breiten Öffentlichkeit ein Begriff. Die aus Schottland stammenden Hütehunde gelten als ausdauernd, klug und anpassungsfähig, mit einem liebenswerten Charakter und einem ruhigen Wesen. Eigenschaften, die auch im Jugendzentrum gefragt sind. Allein „Lennies“ Anwesenheit hat einen positiven Effekt auf die Abläufe. „Es ist entspannter, wenn er hier ist“, berichtet Lily Winzer. Auch wird er gezielt in der pädagogischen Arbeit eingesetzt. Viermal die Woche ist „Lennie“ mit dabei, außer wenn der Sport- und Fußballtag in der Halle stattfindet. Schon während ihrer Studienzeit habe sie sich mit tiergestützter Pädagogik beschäftigt. Dabei dient das Tier quasi als Vermittler zum Kind, zum Beispiel um einen Kontakt zu besonders verschlossenen Kindern überhaupt aufbauen zu können. Kinder, die Angst vor Hunden hatten, oder im privaten Umfeld keinen Hund kannten, haben durch den Umgang mit „Lennie“ gelernt, wie man sich bei der Begegnung mit einem Hund richtig verhält. „Lennie ist ein unglaublich lieber Hund und hat es geschafft, vielen Kindern die Angst zu nehmen“, erzählt Lily Winzer. Zudem lernen die Kinder auch, Tieren gegenüber Respekt zu zeigen, einen Hund nicht zu treten, zu schlagen oder anzuschreien. Lily Winzer und das Team der Stadtjugendpflege freuen sich, dass die Idee in der Praxis auf so fruchtbaren Boden gestoßen ist. Dem Hund selbst mache es viel Spaß, ins Jugendzentrum zu kommen. Am liebsten spiele er mit den Kindern Ball und tobe mit ihnen im Außenbereich, achte aber auch darauf, dass die „Herde“ zusammenbleibe. Nur wenn Hausaufgaben gemacht werden, muss „Lennie“ in einen anderen Raum gehen, damit die Kinder nicht abgelenkt werden.