Weil am Rhein Maskenpflicht sorgt noch für Diskussionen

Marco Fraune
Im Rhein-Center wurden direkt nach der Grenzöffnung Masken am Eingang verkauft. Foto: Marco Fraune

Coronavirus: Ortspolizei: Im ÖPNV jeder Dritte ohne Mund-Nase-Bedeckung unterwegs / In den Weiler Geschäften klappt es deutlich besser

Weil am Rhein - Unterschiedliche Corona-Auflagen und Unverständnis bei Betroffenen: Die Maskenpflicht auf der Weiler Seite des Dreiländerecks sorgt speziell am Bahnhof sowie in Bussen und Bahnen seit der Grenzöffnung für Diskussionen mit Ortspolizisten – als Folge auch für Strafzettel in Höhe von je 30 Euro. In den Geschäften klappt es hingegen besser.

Der Gemeindevollzugsdienst (GVD) stellt fest, dass an den Haltestellen, in Bussen und der Straßenbahn gut ein Drittel der Menschen keine Maske trägt, erklärt Stadtsprecherin Junia Folk. „Die Maskenpflicht-Einhaltung im ÖPNV lässt zu wünschen übrig.“ Seit der Grenzöffnung habe man darauf ein besonderes Augenmerk gelegt.

Überzeugungsarbeit vor allem bei den Schweizern nötig

Besonders bei den Schweizern müssen die Ortspolizisten Überzeugungsarbeit leisten, wie Folk im Gespräch mit unserer Zeitung schildert. „Gut ein Drittel hat wenig Verständnis für die Maskenpflicht“, die in der Schweiz nicht gilt. Folge sind längere Gespräche, aber auch entsprechend ein Bußgeld.

Doch auch am Bahnhof, wo die deutschen Bürger auf den Zug warten, werde die Maskenpflicht häufig nicht beachtet, bemerkt Bürgermeister Rudolf Koger. Es handele sich also nicht nur um Schweizer oder Franzosen, sondern auch um Weiler, die sich nicht an die Bedeckung von Nase und Mund halten. Ermahnungen folgen auch Bußgelder.

Durchsagen weisen auf Maskenpflicht hin

Beim grenzüberschreitenden ÖV, also für Weil am Rhein die 55er-Linie und die Tram 8, gibt es bei der Fahrt von Basel schon seit Wochen vor der Grenze Durchsagen, mit denen auf die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen aufmerksam gemacht wird, wie Sonja Körkel, Sprecherin der Basler Verkehrsbetriebe (BVB), erklärt. Auch schriftliche Hinweise existieren. Angesichts der kurzen Zeit der Grenzöffnung müssten sich die Fahrgäste effektiv noch anpassen und gewöhnen, so die Sprecherin.

Die BVB wollen die Situation weiter beobachten und stehen hier auch im Austausch mit der Stadt. Gegebenenfalls würden weitere Schritte beraten, wobei sie hier noch keine konkreten Angaben macht.

Aufgabe der deutschen Behörden

Klar sei aber auch, dass nicht zu viele Infos auf die Fahrgäste einprasseln sollen. „Wir wollen unsere Fahrgäste nicht pausenlos mit Durchsagen bespielen und sind darum bestrebt, einen entsprechenden Mittelweg zu finden.“ Die Tramchauffeure sind hier weniger gefragt, da diese dafür zuständig seien, die Fahrgäste sicher von A nach B zu bringen. Die Durchsetzung der Maskenpflicht-Vorgabe sei Aufgabe der deutschen Behörden.

Deutlich besser als im ÖPNV klappt die Einhaltung der Maskenpflicht in den Geschäften, wissen sowohl Folk als auch der Vorsitzende der Händlervereinigung Weil-aktiv, Wolfgang Raithel, zu berichten. Hier sei offenbar der soziale Druck größer, vermutet die Stadtsprecherin.

In Geschäften klappt es besser

Weil-aktiv hat zudem über ein Rundschreiben die Mitglieder auf die Information der Kunden über die Maskenpflicht hingewiesen. Diese erfolgte dann über persönliche Ansprachen, Inserate und Plakate. „Im Großen und Ganzen funktioniert es“, bilanziert Raithel. Gravierende Negativbeispiele seien ihm bislang nicht bekannt.

Positiv bemerkt der GVD, dass auf der Einkauf-Insel und im Rhein-Center die Bestimmungen eingehalten werden. Hier haben die Betreiber jeweils eigene Sicherheitsmitarbeiter im Einsatz, die gegebenenfalls auf die Auflagen aufmerksam machen. Folk: „Dort geht es sehr diszipliniert zu.“

Zugleich sind die Händler in Weil am Rhein froh, dass die Schweizer Kunden wiederkommen. Entgegen der Erwartungen seien es bislang viele Eidgenossen gewesen, die aus der Innerschweiz mit dem Auto fuhren. „Die haben auch sehr gut eingekauft“, sagt Raithel. Für das Wochenende erwartet er zudem einen stärkeren Zulauf aus der Grenznähe. Wie berichtet, werden hier auch Kundenlenker eingesetzt.

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