Weil am Rhein Mehr Sicherheit im Verkehr

Zoë Schäuble

Ausblick: IG Velo plädiert für breitere Radwege / Gefährliche Überholmanöver vermeiden

Die Weiler Ortsgruppe der IG Velo hat für 2022 einiges auf der Wunschliste. Ganz oben steht der Ausbau des Radwegnetzes der Stadt. Jürgen Wiechert, stellvertretender Vorsitzender, blickt zum Jahreswechsel auf 2021 zurück und voraus auf anstehende Projekte.

Von Zoë Schäuble

Weil am Rhein. Der Radverkehr nimmt auch in Weil am Rhein immer mehr zu, weiß Wiechert, der nach 16 Jahren als Vorsitzender der Weiler Ortsgruppe der IG Velo kürzlich seinen Posten abgab. „Lastenräder, Fahrräder mit Anhängern, E-Bikes und E-Scooter – für diese ganzen Nutzer brauchen wir mehr Platz auf den Radwegen.“

Häufige Überholvorgänge führten auch zu einem erhöhten Sicherheitsrisiko für die Verkehrsteilnehmer – deshalb wolle man in diesem Jahr den Ausbau des Radwegnetzes und besonders die Verbreiterung der einzelnen Wege mit vorantreiben.

Projekte vorantreiben

An der Breslauer Straße, von der Abzweigung Römerstraße bis zur Gustave-Fecht-Straße, wurde mit einem separaten Radweg die Verkehrsteilnahme für Radfahrer bereits um einiges sicherer gemacht. „Die Verbreiterung sollte flächendeckend auf das gesamte Radverkehrsnetz der Stadt ausgeweitet werden“, erklärt Wiechert. Besonders sollte dabei die Pendlerroute in Richtung Otterbach im Fokus stehen, denn hier wird viel Rad gefahren. „Die Sanierungsarbeiten sind an der Basler Straße auf Höhe des Kreisverkehrs beim Obelisk bis zum Stuhlkreisel schon in vollem Gang.“ Der Ausbau soll 2022 unbedingt fortgesetzt werden, findet die Weiler Ortsgruppe.

Nicht ganz so glücklich ist Wiechert über die Wendung im Projekt „Fahrradhotel“. Ursprünglich sollte besagtes Hotel Abstellplatz für Räder in der Wendeschleife der Tramlinie bei der „Dreiländergalerie“ werden. „Das soll es jetzt aber doch nicht geben“, weiß Wiechert. Stattdessen habe das Centermanagement 400 Abstellplätze für Fahrräder im Untergeschoss geplant. „Nicht akzeptabel“, findet der stellvertretende Vorsitzende.

Nicht nur, dass man die Radgarage mit dem Rad nicht fahrend erreichen könne. „Es handelt sich um ein doppelstöckiges Radparksystem.“ Besonders schwere E-Bikes könnten nicht einfach problemlos hochgehoben und befestigt werden. Die IG Velo fordert stattdessen Abstellplätze nahe des Eingangs ins Einkaufszentrum als auch bei der Tramhaltestelle.

Für Radfahrer problematisch sei die Verkehrssituation derzeit auch noch auf der Heldelinger Straße. „Vom Kreisverkehr über die Autobahnbrücke bis zur Alten Straße ist extrem viel Verkehr und keine sichere Spur für Radfahrer.“ Dringend notwendig sei hier ein Radweg von mindestens drei Metern Breite.

Auch hält die IG Velo eine Trennung von Fuß- und Radweg für notwendig. „So umgeht man mitunter gefährliche Überholmanöver.“

Sorgen bereitet der Interessengemeinschaft momentan zudem noch die Verkehrsführung bei der Abzweigung zum Stauwehr, auf Höhe der Ein- und Ausfahrt zwischen Alte Straße und Rheinstraße. Wiechert: „Die Sichtverhältnisse für den Rad- und Autoverkehr sind hier nicht ausreichend.“ Die IG Velo schlägt deshalb vor, den Einmündungsbereich zurückzubauen, sodass der Radweg neben der Straße verbleiben kann. „Bei der Querung der Einmündung sollte der Radweg dann bevorrechtigt werden – so umginge man die Gefahrensituation.“

Rückblick auf 2021

Um die neuen Projekte in den Blick zu rücken, seien Mitgliederversammlungen unumgänglich. 15 aktive Mitglieder zählt die Weiler Ortsgruppe zurzeit. Während Corona-Hochzeiten waren Treffen schwierig. Normalerweise hatten die Radler sich alle fünf Wochen im Hotel „Axion“ in Haltingen getroffen. „Im Jahr 2020 waren pandemiebedingt nur drei Treffen möglich, 2021 sogar nur zwei.“ Wiechert hofft, dass sich das 2022 ändert. „Wichtige Entscheidungen sollten im Plenum diskutiert werden können.“

Gemeinsame Ausflüge

Gemeinsam mit dem Weiler Schwarzwaldverein will die IG Velo auch 2022 diverse Ausflüge anbieten. Ob die Veranstaltungen stattfinden können, hängt allerdings natürlich von der jeweiligen Corona-Lage ab.

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