Weil am Rhein Menschen im Museum im Fokus

Weiler Zeitung
Die neue Ausstellung „Menschen im Museum #gemeinsam #lebendig #kreativ“ ist ab Samstag im Museum am Lindenplatz zu sehen. Foto: Siglinde Wißgott Foto: Weiler Zeitung

Eröffnung: Ausstellung im Museum am Lindenplatz ist ab Samstag zu sehen / Fotos und Nachstellungen

Was ist ein Museum? Was passiert in einem Museum? Wer gehört zum Museum dazu? Und wer darf mitmachen? Auf diese Fragen will das Museum am Lindenplatz mit seiner neuen Ausstellung „Menschen im Museum #gemeinsam #lebendig #kreativ“ Antworten geben. Diese ist ab dem morgigen Samstag zu sehen. Coronabedingt muss allerdings auf eine öffentliche Vernissage verzichtet werden.

Weil am Rhein. Das Museum selbst ist nur das Gebäude, in dem viele Menschen unterschiedliche Funktionen und Tätigkeiten ausüben, heißt es in einer Mitteilung. Alle Menschen, die hier agieren – egal ob Besucher, Beschäftigte oder Ehrenamtliche – erfahren beziehungsweise gestalten das Museum als einen lebendigen Ort. Gemeinsam werden mit vielen Akteuren kreative Projekte für die hiesige Bevölkerung und das Umland umgesetzt. Der Inhalt der derzeitigen Ausstellung steht dafür, heißt es.

Museum macht sich selbst zum Thema

Zum ersten Mal hat sich das Museum am Lindenplatz selbst zum Thema gemacht. Ohne Covid-19 wäre es vermutlich nicht dazu gekommen. Denn seit dem Frühjahr 2020 steckt die Kultur in der Krise. Weltweit mussten Museen schließen, auch in Weil am Rhein. Kulturschaffende und Künstler nutzten dabei die Zeit, um neue Wege und Konzepte zu finden, unter anderem auch um mit ihren Besuchern und ihrem Publikum in Kontakt zu bleiben. Neue Kreativität ist gefragt.

Die städtischen Museen in Weil gelten per Definition als kleine, lokale Museen. Sie sind Bildungsinstitutionen, in denen sich die Geschichte der Stadt widerspiegelt, und daher mehr als reine Freizeitorte, heißt es in der Mitteilung weiter. Deutlich werde dies schon anhand der Unterbringung in historischen Gebäuden. Darüber hinaus sind sie für viele Menschen ein Stück Heimat: Erinnerungsorte an frühere Zeiten und Treffpunkte für Menschen, die hier wohnen. Solche Museen funktionieren nur erfolgreich über ehrenamtliche Mitarbeit, Netzwerke und Verflechtung. Die Interaktion mit der lokalen Bevölkerung sei wichtig.

Im Museum am Lindenplatz steht dafür der Museumskreis, der sich seit mehr als zwei Jahrzehnten ehrenamtlich engagiert. Zudem wird für jede Ausstellungen das lokale Netzwerk aktiviert, so dass sich bereits unzählige Weiler Bürger mit ihren persönlichen Beiträgen einbringen konnten. Durch diese Zusammenarbeit identifizierten sich viele mit ihrem „Heimatmuseum“, auch wenn das Museum schon lange nicht mehr offiziell so heißt.

Die Ausstellung will verschiedene Facetten des Ortes Museums aufzeigen. Mit dem Wettbewerb „Kunst nachstellen“ sollten gezielt Kinder angesprochen werden. Besonders erfreulich sei, dass durch eine Kooperation mit dem Kulturzentrum „Triangle“ in Hüningen sich auch französische Kinder am Wettbewerb beteiligten, zu einem Zeitpunkt, als der Grenzverkehr eingeschränkt war.

Insgesamt setzt sich die Ausstellung aus drei Teilen zusammen.

Karl Abing „Museum international“: Eine Fotoausstellung von Karl Abing zeigt Menschen in Museen auf der ganzen Welt. Das Wechselspiel zwischen Menschen und Museum ist zentrales Thema seiner Arbeiten. Es handelt sich um berühmte Museen, die coronabedingt schließen mussten und jetzt allmählich wieder ihre Pforten für Besucher öffnen.

Ehepaar Wißgott „Museum lokal“: Die Fotoarbeiten von Bernhard und Siglinde Wißgott hingegen porträtieren die Menschen „Hinter den Kulissen“, die den alltäglichen Museumsbetrieb der städtischen Museen in Weil am Rhein gestalten und am Laufen halten. Ergänzt werden die Bilder durch Interviews der Leitung, Archivare, Hausmeister und sonstiger Mitarbeiter.

Kunst nachstellen – „Kreativität regional“: Der dritte Teil der Ausstellung stellt die Kinder und die Bedeutung der Museumspädagogik in den Vordergrund. Rund 150 Kinder aus der Region und aus drei Ländern haben sich an der Weiler „Getty Challenge“, das heißt an dem Nachstellen berühmter Kunstwerke beteiligt. Die kreativen Ergebnisse sind nun für ein Jahr im Museum am Lindenplatz und mit einer Auswahl auf dem Lindenplatz zu sehen. Im Juni wird eine Ausstellung im Triangle ebenfalls Wettbewerbsbilder der französischen Kinder ausstellen. Ein Film aller Wettbewerbsbeiträge wird derzeit produziert. Eine Jury wird noch vor den Sommerferien die besten Wettbewerbsbeiträge auswählen. In der Planung des Rahmenprogramms ist ein grenzüberschreitendes Kinderfest vorgesehen.

Aufgrund der aktuell geltenden Regelungen wird auf eine öffentliche Vernissage verzichtet. Im Museum besteht weiterhin Maskenpflicht, die Daten zur Kontaktnachverfolgung müssen erfasst werden und die Abstandregeln sind einzuhalten.

Weitere Informationen: Öffnungszeiten: samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage unter www.museen-weil-am- rhein.de.

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