Inmitten ihrer Band sorgte Nicole für Stimmung im Haus der Volksbildung in der 3-Länder-Stadt. Foto: Anita Indri-Werner
43 Jahre ist es her, dass die deutsche Sängerin Nicole mit gerade einmal 17 Jahren mit ihrem Lied „Ein bisschen Frieden“ den Eurovison Song Contest im englischen Harrogate gewann.
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Liveauftritte und Tourneen folgten nach dem Grand Prix Eurovision De La Chanson Européenne wie er beim Sieg von Nicole noch hieß – der Vorgänger des heutigen Eurovision Song Contest (ESC). Ein Wiedersehen mit der heute 60-Jährigen gab es am Mittwoch. Die Sängerin trat im Rahmen des ESC-Programms der 3-Länder-Stadt im Haus der Volksbildung auf.
Zwar gab es hie und da noch einige leere Stühle, doch diejenigen, welche gekommen waren, erlebten einen unvergesslichen Abend voller Lieder und Musik. Die Sängerin und ihre Band begeisterten das Publikum, das immer wieder lauthals mitsang, klatschte und am Ende stehenden Beifall gab. Vor allem die „Hardcore Fans in der ersten Reihe“, die weiße Rosen dabei hatten und aus Basel angereist waren, zeigten sich absolut textsicher.
Zurück auf Anfang, als die Bühne noch leer war: Nach und nach kamen die Musiker mit ihren Instrumenten in den Saal und zuletzt die Künstlerin selbst. Händeschüttelnd, tanzend bewegte sich Nicole durch den Saal bis hin zur Bühne. Dabei besang sie ihre Freude „bei guten Freunden zu sein“. „Ich will, dass ihr heute Abend mit einem Herzen voller Musik nach Hause geht.“ Musik sei etwas, das Länder über alle Grenzen hinweg verbinde.
Dem Publikum versprach die Sängerin Lieder ohne „Gebrüll“, voller Gefühl und Melodie. Begleitet wurden die Songs von zwei Gitarren, einem Schlagzeug, einem Akkordeon und einem Keyboard. Ob das „Sommerlied“, eine Auskopplung aus der neuesten CD, oder der bekannte 1980er-Jahre-Schlager, „wenn die Blumen weinen könnten“, die Präsenz der Sängerin war beeindruckend.
„Ein leises Lied in lauter Zeit“, bereits hier klatschte das Publikum begeistert mit. Fast schon philosophisch tönten die Texte, wenn im Hinblick auf das heutige Miteinander die Frage „Was wäre wenn?“ im Liedtext auftauchte. Sehr emotional besang Nicole das Verhältnis eines Kindes zu seiner Mutter.
Dann wieder war die „Reise ihres Lebens und die Quintessenz daraus“ Inhalt eines Liedes. Die Zuhörerin Irene hatte gestern Geburtstag. Gemeinsam mit Nicole hatte die junge Frau die Gelegenheit, mit der Künstlerin auf der Bühne zu stehen und gemeinsam ein Lied vorzutragen. „Mit Dir vielleicht, vielleicht auch nicht“, das Geburtstagskind freute sich und bekam am Ende noch eine CD geschenkt.
Nach der Pause wurde es mit dem Song „Papillon“ ruhiger. Es folgte das Antikriegslied „Sag mir wo die Blumen sind“, das einst von Marlene Dietrich gesungen worden war. Dass dieses Lied ukrainische und russische Wurzeln hat, verriet die Sängerin dem Publikum. Aber auch politische Texte bestimmten die Lieder. Mit „Es darf niemals wieder so sein wie damals“ nahm Nicole ganz klar Stellung gegen Rechts.
Foto: Anita Indri-Werner
Die Stilrichtungen der einzelnen Musikstücke zeigten sich sehr vielseitig. Mal rockig, fetzig, dann wieder sanft und sentimental erklang die Stimme der Sängerin. Sehnsuchtsvoll verbunden mit einer Liebeserklärung, dann wieder kindlich zart mit „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“. Dem Publikum gefiel es sehr, und es klatschte spontan mit.
Während des ganzen Konzertes wurde geklatscht oder mitgesungen. Zeitweise entstand ein veritabler Chor. Der Abend endete mit „Carpe Diem“, was soviel bedeutet, wie nutze den Tag, einem Stück aus dem neuesten Album. Und, wie könnte es anders sein, am Ende erklang das Lied, auf das alle gewartet hatten und das an Aktualität bis heute nichts verloren hat: „Ein bißchen Frieden…“.
Wer nach dem Konzert wollte, der konnte sich von Nicole noch ein Autogramm schreiben lassen. Und, beim Hinausgehen war unter den Besuchern immer wieder zu hören: „Das hat mir gut gefallen, das war ein schöner Abend“.
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