Weil am Rhein Mit Büchern rein, mit Büchern raus

Saskia Scherer
Bei der Büchertauschbörse in der Weiler Stadtbibliothek gibt es viel zu stöbern. Foto: Saskia Scherer

Lesen: Die Stadtbibliothek bietet wieder eine Tauschbörse an / Viele Stammkunden kommen vorbei

Bepackt mit zwei vollen Tüten schlendert ein Paar auf die Weiler Stadtbibliothek zu, betritt den Veranstaltungsraum und kommt nach einer Weile ebenso voll beladen wieder heraus. Am Donnerstagnachmittag wurde nach drei Jahren wieder eine Büchertauschbörse angeboten.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Im August 2019 fand die bis dato letzte Börse statt, erinnert sich Bibliotheksleiterin Ellen Benz im Gespräch mit unserer Zeitung. 2020 und 2021 wurde pandemiebedingt pausiert. Nun konnten die Lesebegeisterten wieder ihre Schätze tauschen. Seit 20 Jahren gibt es das Angebot. „Es ist die 36. Börse, hätten wir nicht ausgesetzt, wäre es die 40.“, weiß Benz.

Auf der Straße getauscht

Viele Stammkunden schauten vorbei und bedankten sich persönlich bei der Bibliotheksleiterin. „Sie haben es sehr vermisst.“ Der Zulauf sei sonst schon größer gewesen, aber vor allem in der ersten Stunde – die Börse hatte von 14 bis 16 Uhr geöffnet – kamen viele Interessierte, berichtet Benz. „Für heute habe ich die Börse mal während der Öffnungszeiten der Bibliothek angesetzt, nicht hinterher, damit bin ich sehr zufrieden.“ Sie hat beobachtet, dass manche nach dem Tauschen auch noch nach Büchern zum Ausleihen stöberten und umgekehrt.

Einige bringen übrigens genau die Bücher wieder, die sie bei der vorherigen Börse ergattert haben, erzählt Benz. „Sie schätzen, die Medien einige Monate behalten zu können.“ Und manche erkennen sich an den Tüten auf der Straße und tauschen bereits dort fleißig.

„Ich habe Romane gebracht und nehme auch Romane wieder mit“, erzählt eine Stammkundin. Somit besitzt sie jetzt wieder frischen Lesestoff. Die Büchertauschbörse ist für sie ein fester Termin im Kalender.

Auf Tischen wurden die Bücher in drei Kategorien einsortiert: Kinderbücher, Sachbücher und Romane. „Es basiert auf Vertrauen, jeder sollte in etwa so viel mitnehmen, wie er bringt. Das funktioniert auch ganz gut.“ Die Stadtbibliothek bietet aber auch einige aussortierte Medien aus ihrem Bestand an – die entweder lange nicht mehr entliehen wurden oder inhaltlich veraltet sind. Während der nächsten Monate gibt es dann einen Flohmarkt, in dem diese sowie die Restbestände der Börse verkauft werden – für 50 Cent pro Buch beziehungsweise 30 Cent pro Zeitschrift. Das elfte Medium gibt es gratis.

„Wann ist denn der nächste Termin?“, fragt das eingangs genannte Paar beim Gehen. Im Herbst soll nochmal eine Börse stattfinden, kündigt die Bibliotheksleiterin an. Eine andere Frau verlässt den Raum mit einem Trolley – und erzählt von ihrer Freundin, die ganz traurig sei, dass sie nicht kommen konnte.

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