Weil am Rhein Mit der Drohne rund um die Stadt

Saskia Scherer
Eine Aufnahme aus dem Film „Weil am Rhein – von oben“ Foto: Dieter Zöbelin

Der neueste Film von Dieter Zöbelin zeigt die 3-Länder-Stadt aus einer ungewöhnlichen Perspektive. „Weil am Rhein – von oben“ heißt der Streifen, der am Sonntag im Kinopalast im Rhein-Center Premiere gefeiert hat.

Für Zöbelin war das etwas ganz Besonderes: „Es war schon lange ein Herzensanliegen von mir, einen meiner Filme im Kino zu zeigen“, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung. „VHS-Leiter Tom Leischner hat dies mitorganisiert“, freut sich Zöbelin. Im Haus der Volksbildung läuft bekanntlich gerade eine Brandschutzsanierung, also war ein alternativer Vorführungsort gefragt. Und bei Kinobetreiber Wolfgang Traber stieß man auf offene Ohren. „Der Saal war fast voll.“ Angemeldet waren 130 Personen, allein 60 über die „Herbstzeitlosen“ der VHS, mit denen es eine Kooperation gab. Ebenso wie mit den Stadtführern, in deren Programm die Vorstellung aufgenommen wurde. „Aber es kamen noch mehr.“ Und „Weil am Rhein – von oben“ gefiel den Zuschauern offensichtlich: „So viel Lob habe ich noch nie für einen Film bekommen“, sagt Zöbelin.

Die Premiere im Kino kam gut an. Foto: Dieter Zöbelin

Für das Kino hat er den Streifen extra noch überarbeitet und angepasst, um zum Beispiel dafür zu sorgen, dass der Ton auch aus den hinteren Lautsprechern zu hören ist. „Ich war überrascht, wie scharf die Bilder waren – schärfer als mancher Kinofilm.“

Üben war angesagt

Zöbelin hat schon mehr als 20 Filme über die 3-Länder-Stadt gedreht. Die Idee, Aufnahmen mit einer Drohne zu machen, hatte ihn schon länger verfolgt, erinnert sich der Filmemacher. In der Corona-Zeit packte er das aufwändige Vorhaben an. Zunächst war üben angesagt. „Da kann man nicht einfach so loslegen“, stellt Zöbelin klar. Am Ende gelang es ihm, das Gerät in einer Kiste zu landen, auch einen Drohnenführerschein hat er gemacht. Für die Flüge galt es, immer wieder Genehmigungen einzuholen und die Flugbewegungen zu beachten, auch wenn coronabedingt weniger los war am Himmel. „Ich bin immer auf Nummer sicher gegangen.“ Deshalb nutzte er auch bei jedem Start einen neuen Akku. Auch das Wetter muss passen. Die Windgeschwindigkeit darf höchsten 35 Stundenkilometer betragen.

Dieter Zöbelin mit seiner Drohne Foto: Saskia Scherer

Für die Aufnahmen ist Zöbelin hauptsächlich um Weil am Rhein und seine Stadtteile geflogen, mit nach innen gerichteter Kamera. Da er aber auch ein paar Sequenzen „von innen“ haben wollte, suchte er sich Plätze wie den Läublinpark und das Baugebiet „Hohe Straße“. „Ich wollte etwas weiter weg sein von den Häusern und nicht drüber fliegen“, erklärt der Filmemacher. Deshalb ließ er das Fluggerät dort auch nur geradeaus nach oben steigen, ließ es sich dort drehen und anschließend wieder sinken.

Die Videoschnipsel sind hauptsächlich im Jahr 2021 entstanden, im Herbst 2022 drehte Zöbelin noch einmal nach, weil dann manche Baustelle fertiggestellt war. Am Ende hatte er rund 60 Gigabyte beziehungsweise 80 Stunden an Material. Der Schnitt nahm rund ein Vierteljahr in Anspruch. „Das geht eigentlich schnell“, meint Zöbelin. „Wenn ich anfange, habe ich den Film schon fast fertig im Kopf, also wie er aussehen soll.“ Herausgekommen ist ein 80-minütiger Streifen. Als Sprecher konnte er den früheren Kulturamtsleiter Tonio Paßlick gewinnen. Bislang arbeitete der Filmemacher mit Sprechern aus Rundfunk und Fernsehen zusammen. „Aber jetzt wollte ich mal jemand anderen“, erklärt er. Paßlick schrieb seinen Text selbst, versorgt die Zuschauer mit Infos und Daten zur Stadt. „Es ist ein ruhiger Film und er hat auch sehr ruhig gesprochen, das hat gepasst“, meint Zöbelin.

Schon mehr als 50 Filme

Insgesamt hat er schon mehr als 50 Filme produziert, auch über die umliegenden Dörfer oder das Hafenmuseum in Basel. Er hat auch noch weitere Ideen, aber noch nichts Spruchreifes. „Das Stadtarchiv gibt nichts mehr her, das habe ich geplündert“, lacht er. „Es hieß mal, ich wohne dort.“

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