Ballettmeister“
Jetzt ist Hoppmann 76. Denkt er da nicht ans Aufhören? „Ein Ballettmeister ist ein Leben lang Ballettmeister“, sagt er, „Ballett ist für mich die kreative Form, Kraft und Ästhetik künstlerisch auszudrücken“. Und Ballett sei etwas, das nicht nur für die Bühne gelernt wird, da sind sich auch die Teilnehmerinnen seiner Erwachsenenkurse einig. „Ich liebe diese Kombination aus Koordination und Konzentration“, sagt beispielsweise Anja, die keinen der Montagabende im Untergeschoss des Weiler Kant-Gymnasiums versäumt. „Und der Unterricht ist gut“.
Hoppmann macht keine Kompromisse, was die Qualität der Stunden angeht. Penibel werden im ersten Teil die Exercises durchgearbeitet, da gibt es keine Durchhänger. Bei den Erwachsenen gefällt ihm der Ernst und die Konzentration, mit denen sie bei der Sache sind. Viele kennt er schon jahrelang.
Liebesgeschichte endet
mit der Heirat
Barbara Wäldele, die Sängerin und Tänzerin, die unter anderem als „Katze Victoria“ im Hamburger Musical „Cats“ Fachwelt und Publikum bezaubert hat, war zwölf Jahre alt, als sie in Hoppmanns Ballettstudio kam. 1985 begann eine Liebesgeschichte, die vor zwölf Jahren zur Heirat der beiden führte. Als Barbara Wäldele im Jahr 2000 den Markgräfler Kunstpreis der Sparkassenstiftung erhielt, fragte man Hoppmann, ob er die Laudatio halten wolle. „Auf einmal hatte ich Lampenfieber“, erinnert er sich. „Vor 4000 Leuten tanzen ist für mich kein Problem, aber vor hundert Leuten sprechen schon“. Natürlich habe er das seiner damaligen Freundin zuliebe schon gerne gemacht und auch extra dafür einen Smoking angezogen.
Weiter Kontakt zu alten Kollegen
Und hat er heute noch Kontakt zu ehemaligen Berufskollegen? „Wir treffen uns alle zwei Jahre am 1. Mai in Basel am Tinguely-Brunnen, wo das alte Stadttheater gestanden hat“, sagt er. „In diesem Jahr waren es 40 Leute aus der Orlikowsky-Ära, auch die Garderobieren und Fans von damals. Sie kamen von überall her, aus Wien, Koblenz, Bremen“.